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Das Gespenst der Generation Z: Die Zukunftsangst

Die Generation Z hat einen anderen Blick auf das Arbeitsleben, als vorherige Generationen.
IMAGO/Westend61/William Perugini)Eine Umfrage der IHK Region Stuttgart zeigt: Azubis ist ein sicherer Arbeitsplatz wichtiger als Sinnhaftigkeit. Weit wichtiger. Aber ist es der Generation Z wirklich so egal, ob und welchen Sinn ihre Arbeit hat? Oder bestätigt die Umfrage nur das, was alle längst ahnen: Zukunftsangst?
Vermutlich ist es ein Gemisch aus beidem. Die Generation der 15- bis 25-Jährigen hat aufgehört, ihren Job zum Mittelpunkt ihres Lebens zu machen. Ihr Beruf soll zu ihrem Leben passen. Nicht andersrum. Vielleicht ist es deshalb mehr als der Hälfte egal, wie sinnvoll ihre Arbeit ist. Hauptsache, sie ist sicher. Denn Stabilität ist rar geworden: Stellen werden gestrichen, Großkonzerne stellen weniger ein. Nach einer Ausbildung gibt es keine Garantie für eine Übernahme oder festen Arbeitsplatz. Das Monster der Zukunftsangst ist längst kein fernes Schreckgespenst mehr. Es steht mitten im Raum und schreit uns an.
Währenddessen wird die Gen Z, zu der ich auch gehöre, dafür kritisiert, „zu weich“ zu sein. Tief zu fühlen und darüber zu sprechen ist aber keine Schwäche. Unsere Ehrlichkeit macht uns aus. Ehrlichkeit darüber, dass Dauerstress und Leistungsdruck nicht mehr als Statussymbol taugen. Darüber, dass Sinn allein keine Miete zahlt. Meine Generation schaut in eine triste Arbeitswelt. Und wenn heute nur noch die Hälfte der jungen Menschen mit ihrer Lebenssituation zufrieden ist, sollte uns weniger interessieren, wie sie tickt, sondern was sie uns über unsere Gesellschaft verrät. Denn das Monster der Zukunftsangst haben nicht wir erschaffen. Ihr habt es uns hinterlassen.