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Einkommensvergleich

Das Handwerk hat goldene Lohntüte

Eine neue Studie auf Auftrag der baden-württembergischen Handwerkskammern belegt, dass das Beschäftigte im Handwerk in vielen Gewerken mit den Einkommen in vergleichbaren Branchen mithalten können. Pauschale Aussage über niedrige Handwerkslöhne seien nicht haltbar, so die Verfasser.

Im Elektro-Handwerk in Baden-Württemberg werden in vielen Betrieben besonders gute Gehälter im Vergleich zu anderen Gewerken gezahlt.

Handwerk BW)

Stuttgart. Bislang galten Jobs im Handwerk im Vergleich zur Industrie eher als schlechter bezahlt. Doch eine neue Studie im Auftrag von acht Handwerkskammern im Land hat ermittelt, dass vor allem in vielen Bau- und Ausbauberufen gutes Geld zu verdienen ist. „Das Handwerk zahlt im Vergleich mit anderen Branchen von Anfang an konkurrenzfähige Vergütungen“, bewertet Peter Haas, Hauptgeschäftsführer von Handwerk BW, die Ergebnisse.

Ausbildungsvergütungen meist über 1000 Euro im ersten Jahr

Das Ludwig-Fröhler-Institut für Handwerkswissenschaften hatte in einer repräsentativen Umfrage über 8000 Datensätze zur Vergütung von über 2800 Handwerksbetrieben ausgewertet. Und die Autoren kommen danach zu dem Schluss, dass „pauschale Aussagen über niedrige Handwerkslöhne“ nicht haltbar seien. Allerdings sind die Spannen bei den Gehältern vor allem bei Meistern groß. Und die Höhe des Gehalts hängt von Faktoren wie dem Gewerk, dem Umsatz des Betriebs und der Qualifikation und Berufserfahrung des Arbeitnehmers ab. Ein Stadt-Land-Gefälle beim Verdienst haben die Münchner Handwerksforscher dagegen nicht feststellen können.

Bei den Ausbildungsvergütungen bestehen im Handwerk keine größeren Unterschiede zu anderen Branchen. In vielen Bau- und Ausbauberufen werde bereits im ersten Lehrjahr mehr als 1000 Euro brutto pro Monat gezahlt. Gesellen erhalten in vielen Handwerkszweigen regelmäßig 19 Euro Stundenlohn und mehr. Fliesenleger, Maurer, Schornsteinfeger oder Installateure kommen auf 21 bis 23 Euro in der Stunde.

Meister verdienen oft so viel wie Techniker und Ingenieure

Und wer die Meisterprüfung ablegt, kann den Erhebungen zufolge durchaus mit Technikern in der Industrie oder Ingenieuren mit Bachelorabschluss mithalten. Diese könnten außerhalb des Handwerks in gut entlohnten Branchen ein Bruttogehalt von etwa 3600 bis 5500 Euro erzielen. Die Durchschnittsvergütungen für Handwerksmeister lagen bei der Erhebung fast durchgängig deutlich über 4000 Euro brutto monatlich. Die Spitzengehälter für Meister liegen bei Maurern und Betonbauern bei 7500, bei Elektrotechnikern sogar bei bis zu 8000 Euro.

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