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IT-Ausstattung

Gebrauchte Hardware hält Einzug in Unternehmen

Immer mehr Unternehmen verzichten bei Computern oder Smartphones auf Neuware. Das kann Kosten sparen, ist aber auch mit Risiken verbunden.

Die Zahl der Unternehmen, die die Arbeitsplätze ihrer Mitarbeiter mit gebrauchten Geräten ausstatten, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.

imago images/Shotshop)

STUTTGART.   Ob Smartphones, Monitore oder Laptops – für eine zunehmende Zahl an Unternehmen in Deutschland muss es bei elektronischen und digitalen Geräten nicht immer Neuware sein. 15 Prozent der Betriebe haben gebrauchte, aber professionell wiederaufbereitete IT im Einsatz, Refurbished-IT genannt. Das hat der Digitalverband Bitkom mittels einer Befragung von rund 500 Firmen mit 20 oder mehr Beschäftigten ermittelt.

Fünf Prozent der Betriebe setzen gebrauchte und aufgearbeitete Hardware mehr oder weniger flächendeckend ein, zehn Prozent in Einzelfällen. Weitere 15 Prozent der Betriebe ziehen der Umfrage zufolge den Einsatz von Gebrauchtgeräten in Zukunft in Erwägung.

Energieverbrauch bei älteren Geräten oft höher

Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Nutzung der runderneuerten Computertechnik damit spürbar vermehrt. Damals gaben laut Bitkom nur vier Prozent der Betriebe an, mit Refurbished-IT zu arbeiten. Refurbished IT-Geräte durchlaufen – anders als Second-Hand-Hardware – einen strengen Qualitäts- und Funktionsprüfungsprozess, bei dem bei Bedarf Teile ausgetauscht oder repariert werden. Für Unternehmen bietet der Umstieg von neuer auf erneuerte Computer- und Kommunikationstechnik Kosteneinsparungen, Ressourcenschonung und die Reduktion von Elektronikabfall. Das können sie nutzen, um sich als besonders nachhaltig zu präsentieren und die CO 2 -Bilanz des eigenen Unternehmens zu verbessern.

Jedoch birgt der Einsatz von Refurbished-IT auch Risiken. „Nicht immer ist es sinnvoll oder gar gut, in gebrauchte IT oder andere Elektrogeräte zu investieren“, sagt etwa Lena Klaus vom IT-Service-Network, einem bundesweiten Netzwerk von mehr als 500 eigenständigen IT-Dienstleistern. Zum einen könne veraltete, nicht ausreichend leistungsfähige Technik die Produktivität im Betrieb hemmen. Zum anderen könnten alle Geräte bei Energieverbrauch deutlich schlechter sein als moderne Geräte, sagt Kraus. Damit werden die Kosteneinsparungen bei der Anschaffung im laufenden Betrieb zum Teil wieder aufgebraucht.

IT-Expertin warnt vor schwarzen Schafen auf dem Markt

„Auch existieren auf dem Markt für gebrauchte Hardware einige schwarze Schafe, die sich des Greenwashings und der Irreführung schuldig machen“, warnt die IT-Expertin.

Deswegen sei es ratsam, bei Refurbished-IT sehr genau hinzuschauen und nur professionelle Händler und Dienstleister auszuwählen, die einen Qualitätssicherungs- und Aufbereitungsprozess ihre Produkte vorweisen können. Wichtig für den betrieblichen Gebrauch der Geräte ist auch, darauf zu achten, dass die Refurbished IT mindestens ein Jahr Garantie hat.

Holger Schindler

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