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Fernwärmeversorgung

Stadtwerke München nutzen Erdwärme aus sechs Kraftwerken

Die Stadtwerke München gelten als Vorreiter bei der Nutzung von Geothermie für die Fernwärmeversorgung. Das kommunale Unternehmen heizt Hunderttausende von Haushalten auf diese Weise klimafreundlich.

Seit 2004 versorgt die Geothermieanlage der Stadtwerke München im Stadtteil Riem Anwohner mit Fernwärme.

imago/Sven Simon/FrankHoermann)

München/Stuttgart. Auf der Webseite des Umweltministeriums heißt es: In Baden-Württemberg liefert die Tiefe Geothermie bislang keinen großen Beitrag zur Wärme- und Energiebereitstellung. 200 Kilometer östlich von Stuttgart – in München – ist das ganz anders. Die Stadtwerke der bayerischen Landeshauptstadt gelten bundesweit als Vorreiter bei der Nutzung von Geothermie für die Fernwärmeversorgung in der Stadt.

Derzeit betreiben die Stadtwerke München ( SWM ) sechs Kraftwerke, die Tiefengeothermie nutzen. Das heiße Wasser wird ins Fernwärmenetz eingespeist, in drei Anlagen wird auch Strom erzeugt.

Wärmespeicher für Geothermie und Gaskraftwerk

Das erste Erdwärme-Kraftwerk ging bereits 2004 in Betrieb. Mit dem 90 Grad heißen Wasser aus 3000 Metern Tiefe wird das Messegelände in München-Riem und der Stadtteil Messestadt mit Fernwärme versorgt.

Die bislang letzte Erdwärme-Anlage auf einem konventionellen Kraftwerksgelände im Münchner Süden läuft derzeit noch im Probebetrieb, speist aber bereits heißes Wasser ins Fernwärmenetz ein. Mithilfe von sechs Bohrungen in Tiefen von 2400 bis 3200 Metern wird so viel Heizenergie gewonnen, dass rund 80 000 Haushalte mit Wärme versorgt werden können.

Nächste große Anlage in einem Freibad geplant

Im Herbst letzten Jahres wurde an diesem Standort auch mit dem Bau eines Wärmespeichers begonnen. Der 50 Meter hohe Turm mit 57 000 Kubikmetern Fassungsvermögen soll sowohl heißes Wasser aus der Geothermieanlage sowie aus dem benachbarten Heizkraftwerk aufnehmen und so Differenzen zwischen Bedarf und Erzeugung ausgleichen.

Eine siebte Geothermieanlage in München ist derzeit in Planung. Sie soll auf dem Gelände eines Freibades errichtet werden und 2029 in Betrieb gehen. Sie soll ähnlich groß werden wie die Anlage im Münchner Süden. Bis 2040 wollen die Stadtwerke ihren Fernwärmebedarf komplett aus regenerativen Quellen decken.

Und auch im Umland der bayerischen Landeshauptstadt wird an einem Ausbau der Geothermie intensiv gearbeitet.

Weitere Beiträge zum Thema Geothermie:

Lithium als „Abfallprodukt“ der Tiefengeothermie

Jürgen Schmidt

Redakteur Wirtschaft und Vergabe

0711 66601-147

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