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Vulcan Energy startet mit der Gewinnung von Lithium

Der Lithium-Spezialist Vulcan hat in Landau (Rheinland-Pfalz) die Produktion von Lithiumchlorid gestartet. Auch in Baden-Württemberg will das Unternehmen aus Karlsruhe den kostbaren Rohstoff für die Batterieproduktion gewinnen. Die Rohstoff-Spezialisten prüfen insgesamt 16 Standorte im Oberrheingraben.

Thomas Strobl, Innenminister von Baden-Württemberg besuchte Vulcan im Februar.

Vulcan Energie)

Karlsruhe . Der Lithium-Spezialist Vulcan hat in Landau (Rheinland-Pfalz) die Produktion von grünem, klimaneutralem Lithiumchlorid gestartet. Das Karlsruher Unternehmen gewinnt den Rohstoff, der für die Herstellung von Batterien elementar ist, aus dem Oberrheingraben. Lithium ist bedeutend für Elektroautos und die Energiewende. Mehr als 40 Millionen Euro hat Vulcan in die Anlage zu Extraktion von Lithium investiert. Es sei das erste Lithium, das vollständig in Europa hergestellt werde, so das Unternehmen.

In der ersten Projektphase will Vulcan pro Jahr Lithium für rund 500 000 Elektrofahrzeuge herstellen. Vulcan hat bereits Abnahmeverträge mit Autobauern wie Stellantis, Renault und Volkswagen sowie dem Autobatteriespezialisten LG Energy Solutions und dem belgischen Rohstoffkonzern Umicore geschlossen. Das Unternehmen hat das Ziel, den derzeit hohen CO2-Fußabdruck der Produktion von Lithium-Ionen-Akkus für Elektrofahrzeuge drastisch zu verringern.

Lizenzgebiet am Oberrheingraben umfasst 16 Aufsuchungslizenzen

Vulcan wurde 2018 in Australien gegründet. Der Schwerpunkt der ersten Projektphase liegt dem Unternehmen nach jedoch auf Europa. Besonders im Oberrheingraben. Dort werden die größten Lithiumvorkommen Europas vermutet. Das Lizenzgebiet am Oberrheingraben umfasst 16 Aufsuchungslizenzen mit einer Gesamtfläche von knapp 1800 Quadratkilometern, teilt Vulcan mit.

Stefan Brand, Technologie-Chef von Vulcan bei der Eröffnung der neuen Anlage zur Lithium-Extraktion in Landau (Rheinland-Pfalz). Foto: Adrian Müller

Neben Rheinland-Pfalz und Südhessen will das Unternehmen künftig auch Projekte in Baden-Württemberg entwickeln. „Im Aufsuchungsgebiet in der Ortenau gehen wir davon aus, dass wir in den nächsten Jahren die 3D-Seismik durchführen können“, teilt das Unternehmen mit. Mit der Technik wird der Untergrund geologisch erkundet. Das Unternehmen verfolgt dabei auch Pläne zur Wärmeerzeugung. Vulcan produziert in seinem Geothermiekraftwerk im rheinland-pfälzischem Insheim bereits für 8000 Haushalte Erneuerbare Energie und will in Zukunft Gemeinden in der Region des Oberrheingrabens mit grüner Wärme und grünem Strom versorgen.

„Geothermie ist ein entscheidender Pfeiler in der kommunalen Wärmeplanung, insbesondere in der Region des Oberrheingrabens. Mit der Wärmeenergie ermöglichen wir der Industrie am Oberrheingraben die Dekarbonisierung und mit stabilen Preisen die Abkopplung von internationalen Energiepreisschwankungen“, erklärt Horst Kreuter, Gründer und Generalrepräsentant von Vulcan.

Die kommerzielle Produktion soll 2026 starten

Derzeit liegt der Fokus darauf, die Betriebsabläufe in den Anlagen zu optimieren, die Qualität der gewonnen Rohstoffe zu testen und das Produktionsteam zu schulen und vorzubereiten. Das in der Lithiumextraktionsoptimierungsanlage (LEOP) hergestellte Lithiumchlorid wird in einem nächsten Produktionsschritt in einer Lithiumelektrolyse-Optimierungsanlage (CLEOP) zu batteriefertigem Lithiumhydroxidmonohydrat (LHM) verarbeitet. Die CLEOP wird voraussichtlich diesen Sommer in Betrieb genommen und das erste in Europa hergestellte Lithiumhydroxidmonohydrat produzieren. Die kommerzielle Produktion soll 2026 starten.

Wolfgang Leja

Redakteur Wirtschaft und Vergabe

0711 66601-131

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