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Denkmalschutz

Denkmalstiftung fördert Erhalt Sanierung der Bethalle der Konstanzer Loretto-Kapelle

Mitten im Dreißigjährigen Krieg bauten die Konstanzer die Loretto‐Kapelle, nachdem die Belagerung durch schwedische Truppen überstanden war. Eine hölzerne Bethalle auf dem Vorplatz kam im Jahr 1704 dazu, deren Balken und Fundamente jetzt saniert werden müssen.

Die katholische Loretto-Kapelle in Konstanz wurde 1638 eingeweiht. Die Bethalle davor kam 1704 dazu und muss nun dringend saniert werden.

denkmalstiftung/Gerhard P. Maier)

Stuttgart/Konstanz‐Allmannsdorf. „Bedrängt von den schwedischen Heerscharen unter Gene­ral Horn, gelobten 1632 die Bürger von Konstanz , Gott und der allerseeligsten Jungfrau zu Ehren, den Bau einer Loret­to-Kapelle und siehe, den Gläubigen ward nach schwe­discher Belagerung Hilfe“, heißt es in der Inschrift der Kapelle. Die Schweden zogen 1633 wieder ab und 1638 wurde die Kapelle feierlich eingeweiht.

Vorbild für den Bau war eine italienische Gnadenkapelle

Die Kapelle wurde nach dem Vorbild der Gnaden­kapelle von Loretto in Italien errichtet, heißt es auf der Internetseite der katholischen Kirchengemeinde St.Georg/Maria Hilf. In der überdachten und offenen Bethalle vor der Kapelle werden auch heute noch Wallfahrtsgottesdienste oder Marienfeste gefeiert.

Die Denkmalstiftung Baden‐Württemberg unterstützt die katholische Kirchengemeinde nun mit einem Zuschuss von 33 000 Euro aus Mitteln der Lotterie GlücksSpirale.

„Der gesamte Komplex aus Kapelle, Bethalle, Mesnerhaus, Brunnengarten, Hochkreuz und Bildstock trägt über die Region hinaus Bedeutung“, betonte Claus Wolf, Vorstandsmitglied der Denkmalstiftung Baden‐Württemberg bei der Übergabe des Zuwendungsvertrags vor Ort. „Insbesondere für Wallfahrtgottesdienste und Marienfeste besitzt die offene, freistehende Holzhalle neben der Kapelle nach wie vor eine wichtige Funktion“, betonte Wolf.

Sowohl die Sandsteinfundamente als auch die beiden Reihen aus Eichenholzständern benötigen altersbedingte Sanierungen, das Tragwerk des Schopfwalmdaches und des achteckigen Turmaufbaus ebenfalls. Die Deckung aus handgestrichenen Biberschwanzziegeln muss an mehreren Stellen ausgebessert werden. Teilweise müsse man auch unsachgemäße Sanierungsversuche aus früheren Zeiten korrigieren, heißt es weiter.

Die Denkmalstiftung fördert seit vierzig Jahren insbesondere private Initiativen und gemeinnützige Bürgeraktionen, die sich für den Erhalt von Kulturdenkmalen im Land engagieren. Zwölf Projekte hat die Stiftung bürgerlichen Rechts in diesem Jahr bereits unterstützt, weitere Anträge liegen vor.

Baudenkmale werden vor dem Verfall gerettet

Seit ihrer Gründung 1985 hat sie über 1700 Vorhaben mit annähernd 70 Millionen Euro gefördert, um Baudenkmale vor dem Verfall zu retten. Zwei Drittel davon waren Anträge von Privaten, Fördervereinen und Bürgerinitiativen. Möglich war dies, weil sie neben den Erträgen aus dem Stiftungskapital auch Mittel aus der Lotterie GlücksSpirale erhält.

Für die Förderung und Öffentlichkeitsarbeit bleibt sie nach eigenen Angaben aber mehr denn je auf großzügige Spenden angewiesen.

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