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Wahlen am Sonntag

Horb, Öhringen und Bruchsal wählen Oberbürgermeister

Am Sonntag entscheiden Wähler in drei Großen Kreisstädten über ihre Oberbürgermeister. Während im knapp 48.000 Einwohner großen Bruchsal fünf Bewerber antreten, gibt es in Horb und Öhringen (beide rund 25.600 Einwohner) je zwei Kandidaten. 

Horb, Öhringen, Bruchsal (von links): In drei Großen Kreisstädten sind die Bürger dazu aufgerufen ihr Kreuz auf dem Stimmzettel zu 
machen.

Imago/Pond5 Images (2x)/Arnulf Hettrich/Imagebroker | Montage: Herrgoss)

Bruchsal/Öhringen/Horb. In Öhringen (Hohenlohekreis) hat der amtierende Oberbürgermeister Thilo Michler zwei Herausforderer. Sorgen bereitet ihm das nicht. „Das ist Demokratie“, sagt der 53-jährige parteilose Kommunalpolitiker. Michler stellt seine 25-jährige Erfahrung als Rathauschef in den Mittelpunkt, darunter 16 Jahre in Öhringen. Diese Ära will Patrick Wegener beenden. Der 30-Jährige ist Leiter des Brüsseler Büros der Kommunalverbände des Landes und sieht sich als Vorsitzender der SPD-Fraktion als Brückenbauer im Gemeinderat. Parteihilfe nimmt Wegener nicht an. Er und Michler nennen die Bildung als wichtige Zukunftsaufgabe, OB Michler meint damit Schulneubauten, Wegener spricht von einem Bildungsangebot, das den Eltern nutzt, etwa mehr Kita-Betreuung durch den Zukunftsparagrafen.

Dritter Kandidat ist Peter Lohnert, Projektentwickler beim Steinbeis-Beratungszentrum. Ihm geht es um das Wir-Gefühl und die Wirtschaftswende. Bei der Kreislaufwirtschaft will er Öhringen zur Musterkommune machen. Hört sich nach einem Grünen an, doch der 58-Jährige lehnt jede Parteizugehörigkeit ab.

Das Verhältnis zwischen Kernstadt und den 16 Ortschaften ist Thema

Das sagt mittlerweile auch ein Kandidat in Horb (Kreis Freudenstadt) von sich. Nachdem Winfried Asprion zunächst bei der SPD, dann bei den Grünen ausgetreten war, sitzt er als Parteiloser für die Offene Grüne Liste im Rat. Der 63-jährige Finanzberater, früher war er Sparkassen-Direktor fürs Private Banking, will mit seiner Kandidatur nach eigenen Worten der Ideenlosigkeit seiner verbliebenen Konkurrenz trotzen.

Diese heißt Michael Keßler und ist CDU-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat. Beide nennen das Verhältnis zwischen Kernstadt und den 16 Ortschaften als wichtiges OB-Thema. Asprion will den Ortschaften höhere Budgets geben, Keßler will Kernstadt und Ortsteile dialogfähig machen, da nach dem Wegfall der unechten Teilortswahl nicht jeder Ort im Rat vertreten ist. Der 56-jährige Keßler, Sachgebietsleiter beim Landwirtschaftsamt und Nebenerwerbslandwirt, betont seine Parteiunabhängigkeit: Geld von der CDU fließe nicht. Allerdings unterstützt ihn sein Kreisverband, der die Wahlkampfspenden abwickelt. Auf den Wahlzetteln steht auch der Name des Freien-Wähler-Rats Sven Bach. Er hatte aber seine Kandidatur nach gesundheitlichen Beschwerden abgesagt.

Der Gesundheits- und Ernährungsexperte ist durch Bücher und TV-Auftritte bekannt. Ein Rückzug stand auch am Anfang des Horber Wahlkampfs. OB Peter Rosenberger kündigte im Januar nach zwei Perioden den Verzicht auf eine erneute Kandidatur an. Eine Kandidatur für die bald freie Landratsstelle in Freudenstadt schlug er aus: Hier kenne er alles und jeden.

Auch in Bruchsal wird ein neuer Rathauschef gesucht. Amtsinhaberin Cornelia Petzold-Schick (Grüne) verlässt das Rathaus der mit rund 48.000 Einwohnern bevölkerungsreichsten Stadt im Landkreis Karlsruhe. Unter den fünf Kandidaten befinden sich zwei Bürgermeister: Sven Weigt ist seit 2007 Rathauschef in Karlsdorf-Neuthard (Kreis Karlsruhe). Der 53-jährige führt die CDU-Fraktion im Kreistag des Landkreises. Weigt verweist auf die Projekte, die er bisher in allen relevanten Bereichen der Nachbarkommune erfolgreich umgesetzt hat. In Bruchsal will er Bildungseinrichtungen sanieren und den Wirtschaftsstandort Bruchsal stärken.

Helge Viehweg (SPD), 46 Jahre alter Volljurist, ist in seiner zweiten Amtszeit Bürgermeister in Straubenhardt (Enzkreis). Er möchte die Bürger Bruchsals beteiligen sowie die Verwaltung schlagkräftig aufstellen. Beide Rathauschefs setzen ihren Fokus auf die Finanzen der Stadt.

Schulz und Weigt traten schon 2020 gegen Mentrup in Karlsruhe an

Für die AfD kandidiert Tobias Dammert aus dem Stadtteil Heidelsheim. Der 41-Jährige arbeitet in dem Handwerksbetrieb seiner Familie. Der 54 Jahre alte Kandidat Endercan Bolat (parteilos) will unter anderem die Situation von Migranten verbessern.

Mit Vanessa Schulz ist auch ein Mitglied der Satirepartei „Die Partei“ vertreten. Die 43-Jährige aus Pfinztal war wie Weigt schon bei der OB-Wahl 2020 in Karlsruhe angetreten.

Petzold-Schick hört auf

Im März hat Cornelia Petzold-Schick (Grüne) mitgeteilt, dass sie nicht für eine dritte Amtszeit als Oberbürgermeisterin von Bruchsal (Kreis Karlsruhe) zur Verfügung stehen wird. Vor allem gesundheitliche Gründen hätten sie letztlich zu diesem Entschluss gebracht, sagte die 61-Jährige damals. Im Oktober 2023 schloss sich die bis dahin Parteilose den Grünen an.

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