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Staatstheater-Sanierung

Für den Intendanten hat das Opernhaus Vorrang

Beim Interimsbau der Württembergischen Staatstheater in Stuttgart kommt der Rotstift zum Einsatz. Am 9. Juli hat die Projektgesellschaft Optimierungspotenziale für die Sanierung vorgestellt.

Der Littmann-Bau (l.) in Stuttgart soll saniert werden.

IMAGO/Arnulf Hettrich)

Stuttgart . Gerade konnten die Württembergischen Staatstheater (WST) in Stuttgart positive Neuigkeiten vermelden: Nach neuesten Zahlen liegt die Auslastung aller Sparten bei 89 Prozent (Stand 30. Juni), beim Ballett sind es 99,5 Prozent. Das ist kaum zu toppen. Wohin die Reise aber in Zukunft geht, wird die anstehende Sanierung des Opernhauses zeigen. Am Mittwochabend präsentierte die Projektgesellschaft ProWST, die für den Bau der Interimsspielstätte zuständig ist, dem Verwaltungsrat der WST „Optimierungspotenziale“.

Ministerin kündigt „Richtungsänderung“ bei der Planung an

„Wir müssen das Grundkonzept für den Interimsbau deutlich überarbeiten“, sagte Kunstministerin Petra Olschowski (Grüne) nach der Sitzung. Seit den ersten Planungen seien die Baukosten deutlich gestiegen, die Haushaltslage von Kommunen und Land sei dramatisch. Der aktuelle – ohnehin schon grob gefasste – Zeitplan sei äußerst ambitioniert.

Und es gebe zwar noch keine konkreten Zahlen für das Interim, aber: „Es deutet alles darauf hin, dass der bisher geplante Kostenrahmen nicht zu halten sein wird“, so Olschowski. Die Ministerin kündigte daher eine „deutliche Richtungsänderung“ an. Unter anderem soll geprüft werden, ob auch andere Räume in der Stadt wie etwa Probestätten genutzt werden können.

Eigentlich sollte der Bau der Interimsspielstätte, die rund zehn Jahre während der Sanierung des Littmann-Baus als Ausweichquartier dienen soll, 2026 starten und bis 2029 abgeschlossen sein. Derzeit wird aber mit einem Baubeginn 2028 gerechnet. Nun soll das Interim „kleiner und einfacher werden“.

Die Ersatzspielstätte müsse bezahlbar bleiben, so Olschowski. Die ProWST soll prüfen, wie die Pläne angepasst werden können.

Ergebnis nach der Sanierung hat Priorität für den Intendanten

Dazu äußerte sich auch Marc-Oliver Hendriks , geschäftsführender Intendant der Staatstheater Stuttgart,

Entscheidend sei weniger, unter welchen Umständen in der Übergangszeit gespielt werden müsse. „Das, was dann am Ende entsteht nach der Sanierung in den 40er Jahren und was die nächsten Jahrzehnte Heimstatt sein wird für Theater, Oper und Ballett, das hat für uns Priorität“, so Hendriks. „Wir schauen in die Zukunft.“ Doch dürften die Kapazitäten nicht so sehr reduziert werden, dass die Häuser nach der Sanierung nicht mehr anschlussfähig seien an den Status quo. „Wir wollen nicht weniger spielen und wir wollen präsent bleiben“, so Hendriks.

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