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Ungewöhnliche Abschlussfeier

Zum Höhepunkt fliegen am Ulmer Münster die Hüte

Oft sind akademische Abschlussfeiern interne Veranstaltungen. Nicht so in Ulm. Dort finden sie öffentlich im Herzen der Stadt statt. Auf dem Münsterplatz und mit dem OB.

Auf dem Münsterplatz fand eine öffentliche Abschlussfeier der Universität Ulm statt.

Elvira Eberhardt)

Sag zum Abschied leise, nein ganz laut, Servus: Eine besondere Form der akademischen Abschlussfeier wird in Ulm langsam zur Tradition. Am vergangenen Freitagnachmittag gaben sich Studierende und deren Familien und Freunde, Lehrende der Universität Ulm , aber auch die Führungsspitze der Stadt ein Stelldichein auf dem Münsterplatz zum Auftakt des berühmten Ulmer Schwörwochenendes.

Unterhalb des höchsten Kirchturms der Welt kamen bei bestem Sommerwetter rund 4000 Menschen zusammen, um gemeinsam, dem Anlass angemessen, ausgelassen zu sein. Unter ihnen 800 Absolventen, mit türkisfarbenen Schärpen um die Schultern und schwarzen Hüten auf den Köpfen, für die dieser Tag zugleich Ende und Neuanfang bedeutet. Absolventen, die ihren Bachelor oder Masterabschluss in der Tasche hatten oder die Promotion und nun einem neuen Lebensabschnitt entgegengehen. Unter dem Motto „Mit Neugier und Leidenschaft die Welt gestalten.“

Oberbürgermeister gibt den Studis auch die Ehre

Eine Feier im Herzen der Stadt, mit Musik, Bühnenshow und vielen Darbietungen. Welch ein Kontrast zu früheren Zeiten!

Uni-Rektor Michael Weber erzählte, dass es bei ihm einst keine Abschlussfeier gab: „Man hat sein Zeugnis abgeholt und sich im Stillen gefreut.“ Umso mehr freue er sich über das Event „mit den besten Studierenden, die es gibt“. Im Gespräch mit Weber lobte der Ulmer Oberbürgermeister Martin Ansbacher (SPD) die Kooperation zwischen Universität und Stadt. „Sie hat uns Wohlstand gebracht.“ Und den erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen wünschte das Stadtoberhaupt „dass ihr Ulm in guter Erinnerung behaltet und den Ulm-Spirit in die Welt tragt“.

Ein weiteres Zeichen der Verbundenheit von Stadt und Universität war der Festzug der Fischerstecher. Sie zeigten auf dem Münsterplatz ihre Bindertänze. „Wir sind die Tradition – wir verbinden das Alte mit dem Neuen“, sagte Karin Krings vom Ulmer Schifferverein über den Brauch.

In kurzen Video-Einspielern erzählten Studierende und Absolvierende, was sie an der Uni Ulm besonders schätzen: den persönlichen Umgang miteinander beispielsweise – und nicht zuletzt ihre geduldigen Dozentinnen, die sie zu den akademischen Weihen getragen hatten.

Dann kam der Projektchor mit dem programmatischen Namen „Prof-isorium“ an die Reihe: Lehrende sangen gemeinsam mit Mitgliedern des Universitätschores, es wurde nochmals emotional und kam zur „Revanche“.

Die Professoren und Dozenten hatten außerdem neue Texte zu den Liedern „Die Gedanken sind frei“ und „We Are the Champions“ geschrieben, die sie an ihre ehemaligen Studierenden richteten – vor denen sie gewissermaßen symbolisch den Hut zogen.

Hüte der Absolvierenden flogen in den Himmel über Ulm

Vertreter aller vier Fakultäten der Universität gratulierten den jungen Leuten, anschließend gab es den visuellen Höhepunkt der Feier: Nach einem Countdown warfen die Absolvierenden vor spektakulärer Kulisse zeitgleich ihre Hüte gen Himmel.

Akademische Abschlussfeier 2025
Elvira Eberhardt)

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