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Digitale Parkraumkontrolle

Pilotversuch mit Scan-Fahrzeugen fällt positiv aus

Seit Anfang Mai kontrollieren Kamerafahrzeuge das Gelände der Universität Hohenheim auf Falschparker. Eine erste Auswertung zeigt nun, dass sich der Einsatz der Scan-Fahrzeuge gelohnt hat. Von Annika Hofmann
Weißes Auto mit Dachaufbau auf Straße zwischen geparkten Autos und Bäumen.

Die Scan PKWs erfassen die Kennzeichen der geparkten Autos und können so kontrollieren ob die Parkgebühren bezahlt wurden.

Verkehrsministerium Baden-Württemberg/Leif Piechowski)

Stuttgart. Will man an der Universität Hohenheim parken, muss das Kennzeichen beim Kauf des Parkscheins angegeben werden. Fahrzeuge mit Kameras auf dem Dach fahren über die Parkplätze und kontrollieren, ob die Kennzeichen der parkenden Autos registriert sind. Mit dem Landesmobilitätsgesetz hat Baden-Württemberg als erstes Bundesland die rechtliche Grundlage für die digitale Parkraumkontrolle geschaffen.

Kontrollen mit Scanfahrzeugen deutlich schneller möglich

Nach vier Monaten hat das Verkehrsministerium nun eine erste Bilanz gezogen. Dreimal am Tag haben die Scan-Fahrzeuge die Parkplätze um die Universität Hohenheim kontrolliert. Je nach Kontrollfahrt benötigten die Autos dafür etwa eineinviertel Stunden. Eine Fußstreife bräuchte für das gleiche Gebiet bis zu sieben Stunden. Hier konnte die Effizienz um rund das sechsfache gesteigert werden. Da das Gebiet um die Universität jedoch recht klein ist, könnte bei größeren Parkplätzen mit noch besseren Ergebnissen gerechnet werden.

Die Scan-Pkw prüfen im Vorbeifahren, ob die Parkgebühren bezahlt wurden. Zugleich wurde dabei auch der Datenschutz berücksichtigt. Foto: Verkehrsministerium Baden-Württemberg/Leif Piechowski
Verkehrsministerium Baden-Württemberg/Leif Piechowski)

„Selbst auf den eher verstreuten Parkflächen an der Universität Hohenheim konnten wir schon eine massive Effizienzsteigerung sehen. Mit diesen Erfahrungen können wir optimistisch auf den Einsatz in den Pilotstädten blicken“, sagt Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne). Auf den zusammenhängenden Straßen mit vielen Parkplätzen in den Innenstädten könnten die Scan-Fahrzeuge ihre Stärken voll ausspielen. „Gerade dort, wo die Gefahren und Beeinträchtigungen durch falsch geparkte Fahrzeuge am größten sind, können sie für deutlich mehr Effizienz bei der Kontrolle sorgen“, so Hermann.

Systeme arbeiten gut zusammen

Neben der Ausführung wurde auch das Datenmanagement im Hintergrund mit diesem Pilotversuch getestet. Dazu gehörten die automatische Kennzeichenverschlüsselung und Unkenntlichmachung von Personen zum Datenschutz. Auch die Zusammenarbeit von Parkscheinautomat, Kamera-Daten und dem Speichersystem wurde auf die Probe gestellt. Nach einigen Anpassungen funktionierten die Systeme problemlos.

Als nächstes werden die Scan-Fahrzeuge in Heidelberg, Mannheim, Freiburg und Waldshut-Tiengen eingesetzt. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen in einem Leitfaden zusammengeführt und allen Kommunen in Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt werden.

Bundesweite Premiere: ein Scan-Fahrzeug kontrolliert Falschparker | Staatsanzeiger BW

Das Landesmobilitätsgesetz regelt die digitale Parkraumkontrolle

Das Landesmobilitätsgesetz ist im März 2025 in Kraft getreten und schafft Rahmenbedingungen, nachhaltige Mobilität im Land zu fördern. Es regelt unter anderem die digitale Parkraumkontrolle. Baden-Württemberg ist das erste Bundesland mit einer solchen Rechtsgrundlage.

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