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Kommentar

Bei synthetischen Kraftstoffen ist Pragmatismus richtig 

Abseits der Diskussion um die Aufhebung des Verbrennerverbots ab 2035 macht sich ein breites Bündnis aus Wirtschafts, Wissenschaft und Politik dafür stark, EU-Klimaschutzregeln zu vereinfachen, damit synthetische Kraftstoffe im großen Stil produziert werden können. Ein richtiger Ansatz an dieser Stelle auf Pragmatismus zu setzen, meint Jürgen Schmidt.
Flugzeugbetankung am Flughafen, Person in Warnweste, Tankfahrzeug neben Triebwerk.

Vor allem der Flugverkehr ist darauf angewiesen, dass klimafreundliches Kerosin in großem Umfang produziert wird, damit die Klimaziele erreicht werden können.

IMAGO/Jochen Tack)

Wenn ein grüner Verkehrsminister sich gemeinsam mit dem Chef von Deutschlands größter Ölraffinerie für eine Lockerung der EU-Vorschriften für die Produktion von synthetischen Kraftstoffen stark macht, ist das auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Allianz. Schließlich gilt der aus Energiepflanzen oder mit viel Strom produzierte Sprit vielen Umweltschützern als Vehikel, um dem ungeliebten Verbrennungsmotor ein Weiterleben zu ermöglichen.

Doch der gemeinsame Kampf von Winfried Hermann und dem Chef der Karlsruher Miro-Raffinerie, Andreas Krobjilowski, gegen die EU-Regeln zeigt, dass Schwarz-Weiß-Denken im Klimaschutz der Sache wenig dienlich ist. Bei den Re-Fuels hat die Industrie ein Interesse daran, dass sich deren großtechnische Herstellung lohnt. Und die Landesregierung hat – unabhängig vom Parteibuch der Minister – ein Interesse daran, dass es genug klimafreundliche Treibstoffe für die Bereiche gibt, in denen es Elektroantriebe nicht richten werden, etwa im Flugverkehr. Denn sonst lassen sich die politisch postulierten Klimaziele nicht erreichen. Die Allianz mag ungewöhnlich sein, doch sie zeigt, dass Pragmatismus gut für den Klimaschutz ist.

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