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Wie das Lesen im ganzen Leben hilft

Lesen ist für viele eine einsame Angelegenheit und eine Möglichkeit des Rückzugs, eventuell auch des Alleinseins inmitten von Menschen. Ist darum ungesellig, wer liest? Das muss nicht sein. Geteilte Freude ist doppelte Freude – dieses Sprichwort gilt nämlich auch beim Lesen .
Das meinen jedenfalls die Verfechter des Shared Reading. Das Konzept des geteilten, gemeinsamen Lesens kommt aus England – so wie auch Leseleiter Tom Young-Wolf aus Heidelberg .
Emotionen sind erwünscht und werden miteinander geteilt
Der Literaturwissenschaftler hat die Idee 2014 in Liverpool kennengelernt, wie es in einer Mitteilung des Evangelischen Pressedienstes heißt. Die Literaturwissenschaftlerin Jane Davis hat das Konzept schon in den 1990er Jahren entwickelt.
Dabei werden in kleinen Gruppen von zehn bis zwölf Personen unvorbereitete Texte in Abschnitten laut und langsam vorgelesen. Nach jedem Abschnitt wird über das Gelesene gesprochen.
Dabei gehe es gerade darum, die eigene Emotionalität zuzulassen – nicht um eine Analyse des Textes wie im Studium, erklärt Young-Wolf der selbst als Englischlehrer arbeitet.
Die Leitung von Shared Reading-Gruppen ist in der Regel ein Ehrenamt. Die Teilnehmer können dort erleben, wie Literatur praktisch und als Lebenshilfe wirksam werden kann, beispielsweise bei Konflikten und in schwierigen Situationen.
Das Format ist in Baden-Württemberg vielerorts längst etabliert. In Bibliotheken, Kulturzentren oder Parkpavillons versammeln sich etwa Wiesloch und Walldorf, Mannheim und Stuttgart Leseleiter, meist -leiterinnen. versammeln sich im Stuhlkreis darum herum und
Der landesweite Frederick-Tag soll Kinder zum Lesen motivieren
Anderes Konzept, ähnliche Idee: Seit dieser Woche steht, mit Start des „Frederick Tags“, ganz Baden-Württemberg wieder im Zeichen des Lesens – wie schon seit 28 Jahren.
Mit mehr als 100 000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bei 1685 Veranstaltungen ist der Frederick Tag das größte und erfolgreichste Lese-Festival im Land. Benannt ist er nach der Wörter und Farben liebenden Maus Frederick aus einem Kinderbuch. Ziel der Aktion ist es, Kinder zum Lesen zu motivieren – und Eltern sowie Lehrer dazu, die Lesekultur zur stärken.
Zwei Wochen lang laden Schulen, Bibliotheken, Buchhandlungen und weitere Partner im Land Kinder, Jugendliche und Erwachsene ein, die Freude an Geschichten zu entdecken und die Bedeutung des Lesens zu feiern.
Volker Schebesta (CDU), Staatssekretär im Kultusministerium, hat mit Schülern zum Auftakt an diesem Montag in der Stadtbibliothek Pforzheim den Startschuss für die Leseaktion gegeben. „Lesen öffnet Welten – im Kopf, im Herzen und im Leben“, betonte Schebesta.