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125 Jahre Handwerkskammern Baden-Württemberg: Selbstständig, selbstbewusst und selbstverwaltet

Mit prominenter Unterstützung – darunter Ministerpräsident Winfried Kretschmann, ZDH-Präsident Jörg Dittrich, Handwerk-BW-Präsident Rainer Reichhold und Bundesverfassungsgerichtspräsident Stephan Harbarth – feiern die Handwerkskammern Baden-Württemberg ihr 125-jähriges Bestehen beim gemeinsamen Anschneiden der Jubiläumstorte.
K.D. Busch)Stuttgart. Zwischen barocken Säulen und weißem Stuck wurde mit prominenten Gästen im Neuen Schloss in Stuttgart gefeiert: Die Handwerkskammern in Baden-Württemberg luden am 1. Dezember zu ihrem Jubiläumsfest zum 125-jährigen Bestehen und erinnerten nicht nur an Vergangenes, sondern zeigten auch, was das Handwerk in Zukunft stark macht.
Rund 300 Gäste aus Politik, Verbandswelt und natürlich dem Handwerk selbst füllten den Weißen Saal mit Energie, Stolz und Applaus. Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold eröffnete den Festakt mit klaren Worten: „Unsere Gründer haben Weitblick bewiesen. Sie legten das Fundament für das, was heute weltweit als ‚Made in Germany‘ geschätzt wird.“ Die Kammern als Selbstverwaltung, sagte er, seien keine Behörde, sondern „Bürokratievermeidung von Anfang an – und damit die Unterstützung vom Handwerk, fürs Handwerk, mit dem Handwerk und durch das Handwerk.“
Handwerker gestalten das Musikprogramm selbst
Diese Haltung zog sich wie ein roter Faden durch den Abend. Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne), Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, als Festredner würdigten die Kammern als unverzichtbare Stimme des Mittelstands. Sie seien Orte der Demokratie und des Vertrauens in die eigene Gestaltungskraft.
Handwerkspräsident Reichhold erinnerte in seiner Rede an die Gründerzeit der Kammern, als Handwerker um Teilhabe und Qualität rangen, und spannte den Bogen bis in die Gegenwart: Das Handwerk sei das Rückgrat der Wirtschaft, Macher der Energiewende, Ausbilder der Nation und ein Garant für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sogar die musikalische Gestaltung übernahm das Handwerk selbst: Das Publikum wurde mit Dudelsack-, Klavier-, Klarinetten- und Blasmusik überrascht, von Handwerkerinnen und Handwerkern aus Baden-Württemberg, die die Instrumente selbst bauen oder neben ihrem Beruf spielen. So wurde der Festakt zu einer Hommage an das, was das Handwerk ausmacht: Können, Gemeinschaft und Leidenschaft.
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125 Jahre alten Betrieb in einem Film vorgestellt
Besonderen Applaus erhielt der Kurzfilm über den Handwerksbetrieb Hohl aus Obersulm-Willsbach im Landkreis Heilbronn – ein Familienunternehmen im Sanitär-Heizungshandwerk, das wie die Kammern selbst seit 125 Jahren besteht. Diese Geschichte steht stellvertretend für Tausende Betriebe im Land.
Zum Finale spielte die Schornsteinfeger-Blaskapelle – ein Sinnbild für Glück und Zuversicht, für das Zusammenspiel vieler Hände. 125 Jahre Geschichte liegen hinter den Kammern. Und an diesem Abend machte das Handwerk deutlich: Dieser Wirtschaftszweig hat Lust auf Zukunft.
140 000 Betriebe
Mit dem Handwerkerschutzgesetz von 1897 begann die Kammerbewegung im deutschen Handwerk. Ende 1900/Anfang 1901 kam es zur Gründung im Südwesten. Heute vertreten acht Handwerkskammern in Baden-Württemberg – gemeinsam mit ihrem Dachverband Handwerk BW – rund 140 000 Betriebe mit über 800 000 Beschäftigten und 44 000 Auszubildenden. Weitere Informationen: www.125hwk.org
Text von Sabrina Kreuzer
Die Sonderbeilage „125 Jahre Handwerkskammern Baden-Württemberg“ liegt der aktuellen Printausgabe des Staatsanzeigers bei. Sie finden Sie außerdem unter: epaper.staatsanzeiger.de