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Das Land will Hightech-Start-ups direkt mit Risikokapital versorgen

Finanzminister Danyal Bayaz will Start-ups durch Kapitalbeteiligungen des Landes stärken.
Imago/Arnulf Hettrich)Stuttgart. „Wir wollen eine Finanzierungslücke schließen“, begründete Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) die Gründung einer neuen Landesgesellschaft namens BW-Capital. Sie soll Start-ups aus der Technologiebranche, aber auch innovativen Mittelständlern künftig Risikokapital zur Verfügung stellen. „Wir wollen die Markteinführung neuer Technologien finanziell unterstützen“, erklärte Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) nach der Kabinettssitzung, in der die Landesregierung grünes Licht für die neue Landestochter gegeben hatte.
Bei genauer Betrachtung weitet das Land sein Engagement bei der Unterstützung junger Hightech-Unternehmen aber nicht aus, sondern schichtet die Mittel um. Denn gespeist werden soll der Kapitalstock der neuen Landesgesellschaft aus den Überschüssen der L-Bank. Im kommenden Frühjahr sollen 50 Millionen Euro als Startkapital an die BW-Capital fließen, so Hoffmeister-Kraut.
L-Bank unterliegt starken Regulierungen
Bislang hatte die staatliche Förderbank die Millionen für eigene Wagniskapital-Instrumente eingesetzt. Weil das Engagement der L-Bank aber in diesem Bereich inzwischen auf 350 Millionen Euro angewachsen ist, wäre die L-Bank künftig starken regulatorischen Vorschriften unterworfen, wenn sie die Expansion fortsetzen würde, erklärte Finanzminister Danyal Bayaz. Dem will das Land entgehen. „Wir wollen mehr Freiheiten bei der Förderung haben“, begründete der Grünen-Politiker die Auslagerung in eine neue Gesellschaft.
Land will Abwanderung von Gründern ins Ausland verhindern
Ganz außen vor ist die L-Bank aber dennoch nicht. Denn sie soll das operative Geschäft von BW-Capital führen.
Kretschmann und seine Minister haben bei der Bereitstellung von Risikokapital vor allem Unternehmen im Auge, die den Hochlauf ihrer Produktion starten wollen und dafür viel Geld benötigen. Mit dem Einstieg des Landes soll verhindert werden, dass Geldgeber aus dem Ausland dominieren und die Start-ups dann ins Land der Unterstützer abwandern.
Als Branchen, die vorrangig unterstützt werden sollen, nennt die Landesregierung die Rüstung, Künstliche Intelligenz, Quantentechnologie und Digitalisierungstechnologie, aber auch Biotechnologie und Medizintechnik.