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Wirtschaftsministerkonferenz

Hoffmeister-Kraut fordert: Mehr Unternehmertum wagen

Die Konferenz der Länderwirtschaftsminister will Neugründungen und Firmennachfolgen erleichtern. Dazu fordert sie weniger bürokratische Vorschriften und bessere Rahmenbedingungen für Wagniskapitalgeber.

Die Wirtschaftsminister kamen für zwei Tage zu ihrer Konferenz im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart zusammen.

Leif Piechowski)

Stuttgart. Die Wirtschaftsminister der 16 Bundesländer wollen, dass die Rahmenbedingungen für Unternehmen und vor allem für Neugründungen deutlich verbessert werden. Bei ihrer zweitägigen Konferenz in Stuttgart beschlossen sie eine Reihe von Forderungen und Initiativen um Start-ups und Firmennachfolgen voranzubringen. „Wir müssen wieder mehr Unternehmertum wagen“, sagte Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin und derzeitige Vorsitzende der Wirtschaftsministerkonferenz, Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU), zum Abschluss des Treffens und ergänzte: „Wir brauchen Menschen, die bereit sind, ins Risiko zu gehen, die investieren, die Neues wagen, die sich dem Wettbewerb vor Ort sowie national und international stellen.“

Firmenübernahme als Chance für geschasste Führungskräfte

Diese Menschen könnten nach Vorstellung der Ministerin auch aus den Führungsetagen der Industrie kommen. Schon vor der Konferenz hatte sie darauf hingewiesen, dass eine Unternehmensnachfolge eine Chance für Fach- und Führungskräfte sein könne, die durch die derzeitige Wirtschaftslage von einem Jobverlust bedroht seien. Hoffmeister-Kraut schlug „regionale Drehscheiben“ vor, um die Vermittlung solcher potenzieller Nachfolger zu erleichtern.

Um Unternehmen das Wirtschaften zu erleichtern sehen die Länderminister vor allem die EU und den Bund in der Pflicht. Der müsse in Brüssel entschlossen dafür eintreten, „dass Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig gefördert werden.

Dazu soll auch der Bürokratieabbau beitragen. Der von der EU-Kommission angekündigte Prozess zur Reduzierung der Berichts- und Dokumentationspflichten um bis zu 35 Prozent muss möglichst zügig in Angriff genommen werden. Und die Bundesregierung solle Regeln, die über die europäischen Mindeststandards hinausgehen, identifizieren und dann entsprechend anpassen.

Mehr Wagniskapital für Start-ups gefordert

Auch bei der Finanzierung von kleinen und mittleren Unternehmen und vor allem bei Start-ups sieht die Wirtschaftsministerkonferenz noch Handlungsbedarf. So sollen die Rahmenbedingungen für Dachfonds verbessert werden, in die auch Kleinanleger investieren können. Fehlendes privates Wagniskapital sei eines der größten Hemmnisse für Firmengründungen in Deutschland. Zudem müsse der deutsche Kapitalmarkt für ausländische Investoren attraktiver gemacht werden.

Einstimmig beschlossen die Minister, dass die Cybersicherheit erhöht werden müsse. Der Bund müsse sicherstellen, dass für Unternehmen auch künftig Unterstützungsmaßnahmen zur Verfügung stehen. Zudem müsse die Cybersicherheitsbranche gestärkt werden.

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