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Umweltbundesamt

Viele Berufe aus dem öffentlichen Dienst leisten Beitrag zur Klimaanpassung

Berufliche Bildung kann einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung leisten. In einem Forschungsprojekt konnten dafür über 20 besonders relevante Berufsgruppen identifiziert werden.

Forstwirtschaft ist wichtig für die Anpassung an den Klimawandel.

IMAGO/Winfried Rothermel)

Berlin. Für die Anpassung an den Klimawandel sind viele Berufsgruppen aus dem öffentlichen Dienst und der Bauwirtschaft besonders relevant. Dies ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), der Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) und dem Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) im Auftrag des Umweltbundesamtes, wie dieses mitteilte.

Dabei standen drei Fragen im Mittelpunkt: Welche Branchen und Berufe sind für die Umsetzung von Maßnahmen besonders relevant? Welche Kompetenzen sind im Hinblick auf Klimaanpassung gefordert und wie können diese in die berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung integriert werden?

21 Berufe sind für die Anpassung an den Klimawandel relevant

Berufliche Bildung kann nach Ansicht der Autoren einen wichtigen Beitrag zur Klimaanpassung leisten. In der Studie konnten dazu 21 besonders für die Klimaanpassung relevante Berufsgruppen identifiziert werden. Die Berufe finden sich vor allem in den Bereichen Land-, Tier- und Forstwirtschaft, Bau- und Ausbauberufe, IT- und naturwissenschaftliche Dienstleistungsberufe. Hinzukommen soziale und kulturelle Dienstleistungsberufe, unternehmensbezogene Dienstleistungsberufe und medizinische und nicht-medizinische Gesundheitsberufe.

Während sich die fachlichen Kompetenzen je nach Beruf unterscheiden, zeigt die Studie bei den erforderlichen personalen Kompetenzen größere Gemeinsamkeiten über die Berufe hinweg. Dazu zählt insbesondere, dass die Umsetzung komplexer Anpassungsmaßnahmen wie beispielsweise die wassersensible Stadtentwicklung erfordern, dass verschiedene Berufe interdisziplinär zusammenarbeiten.

Weitere berufsübergreifend erforderliche personale Kompetenzen sind Beratung und Kommunikation, Datenaustausch und Digitalisierung, kritisches Denken und Reflexion bestehender Regeln, ein Grundverständnis zu ‚Nachhaltigkeit‘ und Klimawandelanpassung sowie Krisenreaktionsfähigkeit.

Die Autoren geben auch verschiedene Empfehlungen zur Integration von Klimaanpassungskompetenzen in die berufliche Bildung. Hierbei sollte neben der Modernisierung der Ausbildungs- und Fortbildungsordnungen auch die Praxis der beruflichen Bildung mitgedacht werden, empfehlen die Studienautoren.

Überbetriebliche Ausbildung für neue Kompetenzen nutzen

Zudem sollten die konkreten Bedingungen eines Berufsfelds berücksichtigt werden. So kann etwa die in einigen Berufen verpflichtende überbetriebliche Ausbildung (ÜBA) ein guter Ansatzpunkt für die Vermittlung neuer Kompetenzen sein. Die Studienautoren empfehlen außerdem, die beruflichen Akteure zu sensibilisieren und ihnen in Workshops oder Fachveranstaltungen Handlungsspielräume aufzuzeigen.

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