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Forschung

Kleine Werkzeuge und große Tiere: Tübinger Forscher untersuchen alte Schlachterei

Eine neue Studie von internationalen Forschern zeigt, dass bereits vor etwa 430 000 Jahren verschiedene Techniken zur Werkzeugherstellung genutzt wurden. 

Ein Skelett des Waldelefanten Elephas antiquus aus dem Museo paleontologico der Universität Sapienzia in Rom.

wikimedia)

Tübingen. Ein internationales Forschungsteam unter der Leitung des Senckenberg Centre for Human Evolution and Palaeoenvironment an der Universität Tübingen hat eine Studie zu einem der ältesten Fundorte für die Verarbeitung von Tierfleisch durch Menschen veröffentlicht.

In einer archäologischen Fundstätte im griechischen Megalopolis-Becken fanden sie zahlreiche Steinwerkzeuge, die Hinweise auf das Verhalten früher Menschen geben. Gefunden wurden außerdem Überreste des ausgestorbenen Waldelefanten Palaeoloxodon antiquus, wie die Universität Tübingen mitteilt.

Archäologischer Fundplatz in Griechenland

Die Untersuchung zeige, dass bereits vor etwa 430 000 Jahren verschiedene Techniken zur Werkzeugherstellung genutzt wurden. Die frühen Homininen stellten die für die Fleischzerlegung benötigten scharfen Abschläge sowohl durch freihändiges Abschlagen als auch mit „bipolaren Schlagtechniken“ her. Der derzeit älteste bekannte archäologische Fundplatz Griechenlands liegt im zentralen Peloponnes, in Arkadien, und wurde erst vor etwas mehr als zehn Jahren entdeckt.

„Die Fundstelle bietet eine seltene Gelegenheit, das Verhalten der Menschen im südlichen Europa während des Mittelpleistozäns zu erforschen“, sagt Dalila De Caro, Erstautorin der Studie und Doktorandin in der Abteilung Paläoanthropologie der Universität Tübingen.

Steinwerkzeuge aus sehr hartem Gestein

Die Wissenschaftler haben Steinwerkzeuge aus der Fundstelle untersucht, die zusammen mit Tierknochen – vor allem mit Überresten von Ur-Elefanten – gefunden wurden. „Wir wollten herausfinden, wie frühe Menschen ihre Werkzeuge herstellten und deren Fertigung organisierten“, erläutert De Caro. Steinwerkzeuge am Fundplatz. Diese wurden überwiegend aus lokalem Radiolarit, einem sehr harten Gestein gefertigt.

Laut De Caro sei das Zerlegen von Tierkörpern eine der wichtigsten Aktivitäten der damaligen Menschen am Ufer des prähistorischen Sees von Megalopolis gewesen.

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