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Landesgeschichte

Schlosskapelle in Weikersheim: Schlichtes und elegantes Gotteshaus

Mit einem Aktionstag, Festgottesdienst und Chorkonzerten wird am 27. April das 425-jährige Bestehen der Schlosskapelle in Weikersheim gefeiert.

Im Jahr 1600 wurde die Schlosskapelle in Weikersheim erbaut.

SSG)

Stuttgart/Weikersheim. Der Festgottesdienst zum 425. Bestehen wird unter der Leitung von Dekanin Renate Meixner mit musikalischer Begleitung der Bezirkskantorin und zwei Chorkonzerten gefeiert, wie die Staatlichen Schlösser und Gärten (SSG) mitteilten.

Die Schlosskapelle zählt laut SSG zu den Höhepunkten von Schloss und Schlossgarten Weikersheim . Ihre schwarzen Säulen stehen im Kontrast zum Weiß und den goldenen Verzierungen des übrigen Raums. Das Fries der Empore ist von hohem künstlerischen Wert: Das fein gearbeitete Werk des Stuckateurs Gerhard Schmidt zeigt biblische Szenen.

Die Schlosskapelle ist ein Zeugnis der Reformation

Wolfgang II., Graf von Hohenlohe und Herr zu Langenburg, führte die Reformation in Hohenlohe-Weikersheim ein. Der Landesherr war überzeugter Protestant – das zeigt sein Leben und sein Vermächtnis: 1578 erließ er eine Kirchenordnung, in der er die „Lehre und Ceremonien“ in seiner Herrschaft neu ordnete.

Ein fast persönliches Zeugnis seines Glaubens ist die Schlosskapelle, heißt es weiter. Die im Jahr 1600 gebaute Kapelle ist schlicht gehalten, aber zugleich elegant durch ihre Helligkeit. Helle Farben und viele Fenster prägen ihr Bild. Heute ist die Schlosskapelle bei Paaren für Trauungen beliebt.

Jedes Jahr findet in der Schlosskapelle ein Gottesdienst statt, bei dem die biblischen Darstellungen der Reliefs das Thema der Predigt sind – ein ungewöhnliches Erlebnis im historischen Kirchenraum.

Die Schlichtheit der Kapelle hat ihren Grund. Graf Wolfgang war ein streng gläubiger Protestant und stand daher Bildern im Kirchenraum ablehnend gegenüber. Die Emporenbrüstungen tragen dennoch zehn große, figurenreiche Reliefs. Der Bildhauer Gerhard Schmidt stellt hier auf zehn doppelten Feldern biblische Geschichten aus dem Alten und dem Neuen Testament gegenüber.

Eine Empore umzieht auf drei Seiten den Raum. Auf der Ostseite befindet sich die Herrschaftsloge für die gräfliche Familie mit verglasten Fenstern. Die Orgel auf der direkt darunter liegenden Orgelempore ist ein kostbares historisches Instrument aus dem 18. Jahrhundert.

Die zweistöckige Kapelle liegt im Saalbau und schließt hier an den Rittersaal an. Von außen erkennt man den Sakralraum nicht, seine Fenster richten sich nach der Stockwerkseinteilung des übrigen Schlosses. Beim Aktionstag dürfen sich die Gäste auf Begegnungen mit Graf Wolfgang II. und Gräfin Magdalena freuen. Denn das Grafenpaar erzählt in der Schlosskapelle aus erster Hand.

Ausgeklügelte Details und Aussicht über Hohenloh

Dabei lernen die Gäste das Gotteshaus und seine ausgeklügelten Details auf neue Art kennen. Zwischen den Konzerten und Führungen lädt der Schlossgarten dazu ein, die Aussicht über die Landschaft von Hohenlohe und das Grün der Frühlingsblüher zu genießen.

Am 4. Mai können die Besucher Blumenzwiebeln stechen unter Anleitung der Schlossgärtnerei.

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