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trielen oder truele: Wenn Speichel aus dem Mund fließt

Wenn jemand trielt, läuft ihm etwas Speichel aus dem Mund. Das Wort Triel stammt aus dem Mittelhochdeutschen und stand für Spalte oder Mund.
Bernhard Richter via www.imago-images.de)Stuttgart. „Huch, ich habe getruelt“, sagte neulich ein Kollege und erntete komische Blicke. Was? Wie bitte? So reagierten die Kolleginnen und Kollegen. Dialekte haben es in sich, das wurde uns allen in diesem Moment bewusst. Denn die Kollegen-Äußerung fand sich nirgendwo in den gängigen Nachschlagwerken. Erst als besagter Kollege erklärte, ihm sei beim Zähneputzen etwas Speichel aus dem Mund geflossen, war klar: Hier muss es sich definitiv um das Wort „trielen“ handeln.
Triel steht für Spalte oder Mund
Doch woher kommt dieses Wort? Der Ursprung entstamme dem mittelhochdeutschen Wörtchen Triel, was für eine Spalte stand; im süddeutschen Raum wurde es für Mund oder Maul bezeichnet, so heißt es zumindest bei dem Internetportal https://www.wortbedeutung.info.
Doch zurück zu dem Kollegen. Im deutschen Wörterbuch der Gebrüder Grimm findet sich ein Hinweis: dort heißt es, dass trielen ein mundartliches Wort sei, dass im elsässischen als truele oder trüele ausgesprochen wird. Der Kollege stammt aus dem Raum Emmendingen in Südbaden und nur unweit vom Elsass entfernt. Und die badisch-alemannischen Dialekte haben viele Bezugspunkte auch zum Elsass. (rik)