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Ausstellung

Ratsbibliothek in Schwäbisch Hall feiert 450-jähriges Bestehen

Die Stadt hat dieses Jahr einiges zu feiern: In Schwäbisch Hall gibt es gleich mehrere runde Jubiläen wie 100 Jahre Freilichtspiele, 100 Jahre Marionettentheater, 75 Jahre Großer Siedershof und 450 Jahre Ratsbibliothek. Grund genug, dass die Stadt und das Hällisch-Fränkische Museum für Letztere eine Ausstellung organisiert.
Historischer Bibliotheksraum mit Holzregalen voller Bücher und einem Tisch mit alten Bänden.

Die Ratsbibliothek in Schwäbisch Hall wurde im Jahr 1575 erbaut und beherbergt mehr als 5000 Titel. 1728 und 1945 überstand sie zwei große Brände.

Regine Gerst)

Schwäbisch Hall. In dem bis 1735 am Standort der 1728 ausgebrannten, romanischen Jakobskirche erbauten Rathaus befanden sich einst Archiv und Registratur der reichsstädtischen Verwaltung sowie die Ratsbibliothek. Diese ist bis heute dort aufgestellt und kann im Rahmen von Führungen und auch über einen virtuellen Rundgang besichtigt werden.

Die Haller Ratsbibliothek wurde im Jahr 1575 gegründet

Gegründet wurde die Ratsbibliothek in der ehemaligen Salzsiederstadt im Jahr 1575 auf Anregung des Gelehrten und späteren Dekans Johannes Weidner (1545-1606), schreibt die Stadt im Vorfeld einer am 20. September beginnenden und bis 6. Januar zu sehenden Ausstellung im Hällisch-Fränkischen Museum.

Trotz des Stadtbrandes von 1728 und der Bombardierung des barocken Rathauses am Ende des Zweiten Weltkriegs blieb die Bibliothek erhalten. Heute umfasst sie den weiteren Angaben zufolge über 5000 Titel aus der Zeit zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert.

Die Bibliothek wird heute vom Stadt- und Hospitalarchiv betreut und der Forschung zugänglich gemacht. Der Raum wurde 1946/1947 nach Plänen des Architekten Eduard Krüger im Barockstil neu eingerichtet.

Alle Bücher der Ratsbibliothek wurden einst einheitlich gebunden. Sie alle sind mit dem Exlibris-Stempel der „Bibliotheca Hallensis“ versehen. Der Bestand mit rund 3200 Bänden umfasst hauptsächlich juristische und staatsrechtliche Literatur, darunter auch jede Menge Schriften zum Reichs-, Zehnt-, Patronatsrecht und Eherecht.

Daneben gibt es Bücher über Ökonomie, Geschichte, Theologie, Pädagogik, Architektur und Alchemie, zum Apothekenwesen und zur Rechts- und Seuchenmedizin. Die Ratsbibliothek besitzt außerdem seltene geografische Werke und eine fünfsprachige Bibel

Prachtvolle Einbände und handschriftliche Vermerke

„Die Bibliothek verdeutlicht außerdem, wie die Reichsstadt im Lauf der Jahrhunderte immer mehr ihre politischen und rechtlichen Entscheidungen durch fundiertes Wissen stärken musste“, schreiben die Ausstellungsmacher weiter. Außerdem zeugten prachtvolle Einbände und handschriftliche Vermerke der Vorbesitzer „von einem breit gefächerten Interesse und einer besonderen Wertschätzung von Büchern“.

Die Ausstellung unter dem Titel „Wissen und Gelehrsamkeit zum Wohl der Stadt“ soll einen verborgenen und doch geschichtsträchtigen Ort der Stadt in den Fokus rücken. Eröffnet wird sie am 19. September von Stadtarchivleiterin Elisabeth Fischer. Weitere Vorträge sind am 19. und 29. November geplant.

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