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Bibliotheken: Landesverband warnt vor pauschalen Kürzungen

Viele Bibliotheken sind gefährdet, behauptet der Deutsche Bibliotheksverband im Südwesten.
dpa/Alessandra Schellnegger)Stuttgart. Angesichts der angespannten Haushaltslage vieler Kommunen warnt der Landesverband Baden-Württemberg im Deutschen Bibliotheksverband (DBV) in einem offenen Brief vom 10. November vor pauschalen Kürzungen oder gar Schließungen öffentlicher Bibliotheken. Die Folgen für Bildung, Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt wären fatal. Der Verband fordert stattdessen einen offenen Dialog über nachhaltige Lösungen.
Viele Einrichtungen haben schon jetzt weniger Personal als empfohlen
Laut einer Befragung des DBV sind „rund 40 Prozent der Bibliotheken akut von Budgetkürzungen beziehungsweise Einschränkungen gefährdet“. Schon jetzt liege die personelle Ausstattung vieler Einrichtungen „weit unter den Fachempfehlungen“. Weitere Einschnitte würden sich auf die Öffnungszeiten und Angebote auswirken oder gar eine Schließung bedeuten. Aber gerade in Zeiten knapper Kassen seien Bibliotheken wichtige Orte der Begegnung, der digitalen Teilhabe und der Demokratiebildung. Sie unterstützen Schulen und Kitas bei der Leseförderung, böten Orientierung im digitalen Raum und schafften niedrigschwellige Bildungsangebote für alle Generationen. Die Zahl der Bibliotheksbesuche in Deutschland sei zuletzt deutlich gestiegen – von 132 Millionen 2023 auf 182 Millionen im Jahr 2024.
Verband sieht Bibliotheken als „Grundsäule der kommunalen Gesellschaft“
„In Bibliotheken zu investieren bedeutet, in die Zukunft zu investieren“, heißt es weiter. Bibliotheken seien bereit, „ihren Beitrag zu leisten und notwendige Sparmaßnahmen mitzutragen“. Aber pauschale Kürzungen würden nicht nur wertvolle Bildungs- und Kulturangebote gefährden, sondern auch „eine Grundsäule der kommunalen Gesellschaft“. Daher brauche es gemeinsame Strategien, um die Einrichtungen zukunftsfähig aufzustellen – durch Kooperationen, innovative Nutzungskonzepte und verlässliche Finanzierungen.