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Deutschland bald an Spitze bei Belastung von Unternehmensgewinnen

Deutschland verliert im internationalen Steuerwettbewerb immer weiter an Boden. Das zeigt eine Untersuchung von Wissenschaftlern des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Danach ist Deutschland aus steuerlicher Perspektive im internationalen Vergleich ein unattraktiver Standort für Unternehmen.

Mit Preisen kann man seine Kunden anlocken - aber auch vergraulen.

Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/)

STUTTGART. Im Vergleich zu Frankreich, Italien, dem Vereinigten Königreich und dem EU-Durchschnitt ist Deutschland aus einer rein steuerlichen Perspektive ein vergleichsweise unattraktiver Standort für Unternehmen mit internationalen Investitionsalternativen. Im Jahr 2020 weist einzig Frankreich eine noch höhere Steuerbelastung auf traditionelle Geschäftsmodelle auf.

Berücksichtigt man allerdings die angekündigten Steuerreformen bei den unmittelbaren Wettbewerbern wird Deutschland bald die Spitzenposition bei den Belastungen auf Unternehmensgewinne übernehmen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim.

Investitionen werden steuerlich mit knapp 30 Prozent belastet

Sollten steuerliche Reformen ausbleiben, könnte dies die anhaltend hohe Belastung von Investitionen in Deutschland in den kommenden Jahren deutlich verschärfen, warnen die Mannheimer Forscher. Dies würde die Position im Mittelfeld der Belastungen vergleichbarer großer Industrienationen gefährden, sofern diese weiterhin aktiv am Steuerwettbewerb teilnehmen. Die effektive Durchschnittsteuerbelastung eines profitablen Investitionsprojekts in Deutschland liegt 2020 bei 28,9 Prozent und übersteigt somit den EU-Durchschnitt um fast zehn Prozentpunkte.

Diese vergleichsweise hohe Effektivbesteuerung könne Investoren vor neuen Investitionen in Deutschland abschrecken, so die Autoren. Zur Refinanzierung der weitreichenden Corona-Hilfspakete bedürfe es aber auch einer stabilen Wirtschaftslage, die ein attraktives Investitionsklima voraussetze.

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Deutschlands Steuerbelastung liegt zehn Prozentpunkte über EU-Durchschnitt

Im internationalen Vergleich haben nur drei der betrachteten Länder (Spanien, Frankreich und Japan) eine höhere Abgabenlast auf Investitionen. Die USA ist nicht mehr mit dabei. Die Steuerreform Anfang 2018 unter Präsident Donald Trump hatte in den USA zu einer großen steuerlichen Entlastung für dort getätigte Investitionen geführt. Die Steuerbelastung ist damit erstmals in der letzten Dekade unter diejenige in Deutschland gesunken.

Die letzte große Belastungsreduktion liegt in Deutschland über zehn Jahre zurück. Mit der grundlegenden Unternehmenssteuerreform im Jahr 2008 wurde die effektive Belastung von Unternehmen in Deutschland um knapp 7,3 Prozentpunkte gesenkt und folgt seitdem aufgrund der Entwicklungen in der Gewerbesteuer einem leicht steigenden Trend.

Mehr zur Studie gibt es auf der ZEW-Webseite.

Wolfgang Leja

Redakteur Wirtschaft und Vergabe

0711 66601-131

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