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Endstation für die Eisenbahnromantik?

Da schlägt das Herz von Nostalgikern höher: Ein Dampfzug der Sauschwänzlebahn am Bahnhof Epfenhofen in Blumberg (Schwarzwald-Baar-Kreis).
IMAGO/Zoonar.com/Markus Mainka)Manche Erfolgsgeschichte beginnt bescheiden. So wie die der Sendung „Eisenbahnromantik“ des SWR. Während die Eisenbahn selbst im 19. Jahrhundert mit Lärm und Getöse ins Licht der Geschichte trat und als Katalysator der Industriellen Revolution wirkte, startete die Eisenbahnromantik 1991 unscheinbar: als Pausenfüller im damaligen dritten Fernsehprogramm „Südwest 3“. Doch bald fand sie große Resonanz: mit Reportagen über Bahnstrecken und Schienenfahrzeuge, Museumsbahnen und Modelleisenbahner, aber auch mit strittigen Themen wie Streckenstilllegungen und Fehlplanungen.
Zu Beginn der Sendung erklingt stets der Song Sentimental Journey von Les Brown, im Vorspann erscheint die Dampflok 99.633 der Öchsle-Schmalspurbahn. Die Sendung, die bis 2015 Hagen von Ortloff moderierte, errang Kultstatus. Sondersendungen im XXL-Format wurden gedreht, sogar ein Fanclub für die Sendung mit eigenem Magazin entstand. Doch mehr als 1000 Sendungen und ein Dritteljahrhundert später soll nun bald Schluss sein: Der SWR will die Reihe 2026 einstellen.
Sehr zum Unwillen vieler Fans. Mehr als 25.000 Stimmen für den Erhalt der Eisenbahnromantik hat eine Initiative um den Speyerer Ulrich Klump gesammelt, Menschen „aus allen Bundesländern und von vier Kontinenten“, haben bisher die Petition unterzeichnet. Sie soll bis zum 2. Dezember laufen – dem internationalen Tag der Modelleisenbahn. Noch höhere Resonanz – über 300.000 Aufrufe – hat die wöchentliche „Dienstagsbitte“ des früheren Moderators von Ortloff via You Tube. Auch Stahlrossanhänger gehen eben mit der Zeit. Die Fans hoffen, dass der Sender ein Einsehen hat und noch einlenkt.
Ein bloßes Gerücht ist es allerdings, dass sie damit drohen, andernfalls künftig auch nicht mit der Eisenbahn fahren zu wollen.