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Landesparteitag der CDU 

Hagel zum Spitzenkandidaten der CDU gewählt

Manuel Hagel ist Spitzenkandidat der CDU für die Landtagswahl 2026. Er wurde am Samstag mit 93,8 Prozent der Stimmen gewählt. Der 37-Jährige will einen neuen Aufbruch für Baden-Württemberg, er will mit der CDU „Gutes schaffen“ und Politik für die bürgerliche Mitte machen.

Manuel Hagel spricht beim Landesparteitag der CDU Baden-Württemberg.

dpa/Bernd Weißbrod)

Stuttgart. „Wir müssen es jetzt halt einfach machen“,sagt der Spitzenkandidat der CDU für die Landtagswahl. Manuel Hagel wurde am Samstag mit 93,8 Prozent der Stimmen gewählt. Von 290 abgegebenen Stimmen entfielen 272 Ja-Stimmen auf Hagel. Einen Gegenkandidaten gab es nicht. Der 37-Jährige will einen neuen Aufbruch für Baden-Württemberg, er will mit der CDU „Gutes schaffen“ und Politik für die bürgerliche Mitte machen.

Für Hagel ist dies kein gewöhnlicher Parteitag, „Es liegt etwas in der Luft, eine Spannung, eine Zuversicht“, wie er in seiner Vorstellungsrede im Carl-Benz-Center in Stuttgart sagte. „Wir haben heute die Chance, etwas Großes zu beginnen, für unser Land und für uns als CDU.“ An diesem Samstag stellt die CDU ihr Team auf für die Landtagswahl in Baden-Württemberg am 8. März 2026. „Wenn wir es jetzt richtig machen, dann haben wir die beste Zeit vor uns“, schwört Hagel seine Partei ein. Und die steht hinter ihm. Es gibt am Ende seiner Rede minutenlang Applaus. Schilder werden hochgehalten. „Hagel 2026“ steht darauf. Und auf der anderen Seite „Gutes schaffen“. Schilder, die vorbereitet auf den Plätzen der Delegierten lagen.

„Pragmatisch, praktisch, gut“

„Heute beginnt unser Aufbruch, unsere Mission für dieses Land“, sagt der Vater dreier Kinder. Die CDU habe eine positive Vision, man sei nicht der Inkasso-Betrieb. „Wir bauen auf, auf dem, was war“, sagt Hagel. Man sei nicht der Besserwisser der Nation, nicht der Rückabwickler. Sein Antrieb: „Gutes schaffen.“ Er will verändern und zugleich bewahren. Er will in Lösungen denken, mutig, zupackend, „mit dem Herz am rechten Fleck.“ Die CDU sei nie nur für sich selbst da, sondern auch für andere, das sei der besondere „Baden-Württemberg-Style“. Pragmatisch, praktisch, gut. „Das unterscheidet uns von allen anderen“, so Hagel.

Hagel will Politik für die bürgerliche Mitte machen. Eine Mitte, die nicht zögert, sondern handelt, die nicht meckert, sondern macht, die nicht laut ist und schrill. Hagel will nicht nur „nach den Lauten schauen. Lasst und nach der Mitte schauen, die leise ist, weil sie gar keine Zeit hat, immer nur zu schreien“. Die CDU soll politische Heimat der Fleißigen sein.

Der Landesparteitag der CDU findet in der Carl-Benz-Arena in Stuttgart statt.

Woher der Wohlstand in diesem Land kommen soll? Auf diese Frage müsse man sich nun konzentrieren. Die Christdemokraten wollen führen, mit klaren Werten und einer festen Haltung. Hagel will dies „in den Werten konservativ, aber in den Strukturen progressiv“ tun. Gerade in einer Zeit, in der die Demokratie überall verächtlich gemacht werde, in der Hass und Hetze kein Randphänomen mehr seien, sondern politisches Mittel. Die CDU ist laut Hagel gegründet „gegen Hass und Hetze“.

Hagel will AfD-Wähler für die bürgerliche Mitte zurückgewinnen

Hagel will über die Probleme im Land reden. „Jeder soll wissen, woran er ist.“ Mit der AfD will er nichts zu tun haben, mit dieser Partei werde es keine Zusammenarbeit geben. Aber: Deren Wähler dürfe man nicht einkasteln hinter der Brandmauer, man müsse ihnen eine Brücke bauen. Hagel will die AfD-Wähler zurück in die bürgerliche Mitte holen.

Mit Blick auf die Wirtschaftslage will er Unternehmen eine verlässliche Politik bieten. „Eine starke Wirtschaft ist nicht alles, aber ohne starke Wirtschaft ist alles nichts“, sagt er, in Anlehnung an ein Zitat des ehemaligen Ministerpräsidenten Erwin Teufel (CDU), der gesagt hatte: „Arbeit ist nicht alles, aber ohne Arbeit ist alles nichts.“ Leistung, Fleiß und Anstrengung sollen sich wieder lohnen. „Man kann sich aus einer Rezession herausarbeiten, aber man kann sich nicht aus einer Rezession schrumpfen“, sagt Hagel.

Er strebt eine Agenda 2036 für Baden-Württemberg an. Er will Dinge groß machen, die das Land groß gemacht haben. Hindernisse, die Erfindungsreichtum und Tüftler einengen, will die CDU aus dem Weg räumen. Eine Verwaltung schaffen, die dies unterstützt. Er will nur noch das regeln, was auch wirklich geregelt werden muss. Es brauche „weniger Regulierung, mehr Freiheit. Es braucht nicht auf jeder Regel noch ein Sahnehäubchen und eine Kirsche.“

Hagel sieht das Erbe von Winfried Kretschmann (Grüne) bei der CDU in „guten Händen“. Überraschend deutlich kritisierte er Kretschmann am Samstag mit Blick auf Wissenschaftler aus den USA. Man müsse mit ihnen angesichts der Situation unter US-Präsident Donald Trump sprechen und klären, welche Bedingungen sie brauchen, um nach Baden-Württemberg zu kommen.

Die CDU Baden-Württemberg hat derzeit 55000 Mitglieder. Zuletzt hat die Partei rund 5000 Mitglieder dazugewonnen.

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