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Sprachschnipsel

Hintertupfingen: Das fiktive Dorf der Hinterwäldler

Hintertupfingen bezeichnet in der Umgangssprache einen fiktiven Ort, der sehr klein und abgelegen liegt.

Der Begriff "Hintertupfingen" ist vor allem in Süddeutschland verbreitet.

magaan/Getty Images via Canva.com // Collage: Rieke Stapelfeldt)

JWD steht im Berliner Sprachraum für „janz weit draußen“ – irgendwo zwischen Königs Wusterhausen und Wannsee, also weit abgelegen vom Zentrum der scheinbaren Macht. Ähnlich verhält es sich mit dem schnuckeligen Wörtchen Hintertupfingen.

„Hintertupfingen (im alemannischen Sprachraum) und Hintertupfing (im bairisch-österreichischen Sprachraum, also östlich des Lechs) sind fiktive Ortsnamen in der Umgangssprache, mit denen angedeutet wird, dass ein Ort sehr klein ist und abgelegen liegt“, schreibt Heinz Küpper in ‚Illustriertes Lexikon der deutschen Umgangssprache‘.

Der Begriff ist vor allem in Süddeutschland verbreitet

Der Begriff sei seit etwa 1920 gebräuchlich und vor allem in Süddeutschland verbreitet, betont Lutz Röhrich in ‚Das große Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten‘. Röhrich übersetzt die Redewendung „von Hintertupfingen sein“ mit „ein rechter Hinterwäldler sein“ und mit „in einem Ort wohnen, der fernab von jeglicher Zivilisation liegt“.

Als Synonym werde auch der fiktive Ort Krähwinkel benutzt, heißt es bei Wikipedia. Doch wer sich im Ländle ein wenig auskennt, der weiß von dem tatsächlich existierenden Krehwinkel bei Rudersberg. Laut der Stadt im Wieslauftal ist das Dörflein „ein malerischer Ortsteil mit dörflicher Struktur im Süden von Rudersberg umrahmt von Wald und Obstbaumwiesen.“

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