Ist die Kuckucksuhr ein schützenswertes Kulturerbe?

Bollenhut, Kirschtorte – und Kuckucksuhr. Das ist die ikonische Trias, die als typisch für den Schwarzwald gilt. Der Zeitmesser im Holzgehäuse hat eine 175-jährige Tradition. Er ist schon seit dem 19. Jahrhundert ein beliebtes Souvenir – auch für Prominente. 2017 bekamen der britische Thronfolger Prinz William und Herzogin Kate bei einem Besuch in Heidelberg eine Kuckucksuhr als Geschenk.

Längst gibt es neben der klassischen Kuckucksuhr auch schrille Varianten

Nun will der „Verein für die Schwarzwalduhr“ die Kuckucksuhr zum Unesco-Weltkulturerbe erklären lassen. Gehäuse, meist aus Lindenholz, Uhrwerk, Zifferblatt, Zeiger, Gewichte und eine Vogelfigur – das sind die Zutaten für die klassische mechanische Kuckucksuhr. Mittlerweile gibt es aber längst auch schrille Varianten mit poppigen Farben und modernem Design.

Hersteller aus der Touristenregion liefern die Uhren in zahlreichen Varianten in die ganze Welt – vor allem die USA sind nach Branchenangaben dabei wichtig. Allerdings schwächelt der Absatz derzeit – mit ein Grund für den Vorstoß des Vereins für die Schwarzwalduhr, in dem rund 50 Hersteller, Händler und Sammler organisiert sind. „Wir sind in einer Nische, die geschützt werden muss“, meint der Vorsitzende, Jürgen Clute, der auch Geschäftsführer einer Kuckucksuhrenfabrik ist. Ein eigenes Siegel, um die Herkunft aus dem Schwarzwald zu verbriefen, hat der Verein bereits entwickelt.

Im Triberg wird demnächst die Kuckucksuhr des Jahres 2025 gekürt

Zu literarischen und cineastischen Ehren ist die Kuckucksuhr ebenfalls gelangt: Mark Twain, Astrid Lindgren, Orson Welles und die Trickfilmfigur Homer Simpson haben der Kuckucksuhr ihre Reverenz erwiesen. Vielleicht gibt ein anderes Event, lange vor einer etwaigen Unesco-Entscheidung, den Uhrenbauern wieder Auftrieb: die Wahl der Kuckucksuhr des Jahres. Im Schwarzwaldmuseum Triberg werden die zwölf Kandidaten präsentiert, Besucher können dort oder online bis 16. November abstimmen,