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Familie und Mandat

Altheimer Bürgermeisterin wirft nach Kritik hin

Selina Holl reagiert auf Vorwürfe aus der Bürgerschaft, sie bringe Beruf und Familie nicht unter einen Hut. Doch am Ende zweifelt die Altheimer Bürgermeisterin an ihrer Entscheidung. 
Eine Person lehnt an einem Baum, im Hintergrund ein Haus.

Selina Holl ist als Altheimer Bürgermeisterin zurückgetreten.

Privat)

Altheim/Alb. Nach Vorwürfen wegen mangelnder Präsenz hat Altheims Bürgermeisterin Selina Holl (parteilos) den Rücktritt für Ende September erklärt. „Hauptgrund des Rücktritts ist die anhaltende Kritik und ein damit verbundenes Misstrauen gegenüber mir und meinen Mitarbeitern und ständig wiederkehrende Beschwerden über unsere Arbeitsleistung, die den Arbeitsablauf massiv beeinflussen und erschweren“, so Holl auf der Webseite der Gemeinde im Alb-Donau-Kreis .

Zweifel an der Vereinbarkeit von Amt und Familie

Demnach herrschten Zweifel, ob die 31-jährige Mutter Kindererziehung und Bürgermeisteramt unter einen Hut bringt. Dies hätten ihr Teile des Gemeinderats so transportiert. Holl ist seit drei Jahren im Amt. Nach der der Trennung von ihrem Mann hat sie mit einem neuen Lebenspartner im Mai ihr zweites Kind bekommen und war nach dem Mutterschaftsurlaub wenige Wochen wieder im Rathaus. Außerdem hatte sie anonyme Briefe erhalten, die sie aber auch auf Wunsch des Gemeinderates nicht weiter thematisieren will.

Nach ihrer Entscheidung erhielt sie viel Zuspruch und hörte von Bestürzung in der Gemeinde. Auch der mehrheitlich weiblich besetzte Gemeinderat sei schockiert gewesen. Zweite Stellvertreterin Carola Wohlrab lobt Holl als ausgewiesene Verwaltungsexpertin und will die Bürgermeisterin umstimmen. Der erste Stellvertreter Karl-Heinz Erb möchte dagegen nach vorne blicken und die Neuwahl vorbereiten. Er zeigte sich verwundert über den Rücktritt, wollte aber vor einer nicht-öffentlichen Ratssitzung sich nicht äußern.

Bloß eine kleine Gruppe statt der vermuteten breiten Masse?

Erb hatte die Kritik gegenüber Holl formuliert, als Mittler zwischen Bürger und Verwaltung, wie er sagt. Unterdessen geht Holl auf Distanz zu ihrem Vize. Dessen Botschaft stamme nicht von der breiten Mehrheit, wie sie zunächst geglaubt hatte, sondern von einer kleinen Gruppe im 1800-Seelen-Dorf. Deshalb schwankt Holl auch, ob sie ihre Rücktrittsankündigung zurücknehmen soll. Dazu wollte sie die Ratssitzung abwarten, die am Mittwoch stattgefunden hat. Der Rücktritt vom Rücktritt ist laut Landratsamt in Ulm zwei Wochen nach Einreichung noch möglich, sofern sie die Entlassungsverfügung der Rechtsaufsichtsbehörde noch nicht erhalten hat, danach entscheidet die Kreisbehörde. Holl hat die Verfügung laut Kreisbehörde noch nicht erhalten.

Das ist eine der erfahrensten Bürgermeisterinnen im Land

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