„FrauenNachtTaxi“ 

Mannheim hat die Sicherheit von Frauen im Blick

Die Stadt Mannheim kümmert sich künftig noch stärker um die Sicherheit von Frauen im öffentlichen Raum in den dunklen und nächtlichen Stunden des Tages. Dafür hat der Gemeinderat in dieser Woche ein Eckpfeilerkonzept beschlossen.

Die Stadt Mannheim kümmert sich künftig noch stärker um die Sicherheit von Frauen im öffentlichen Raum.

dpa/David Young)

Mannheim. Das Konzept der Stadt Mannheim sieht in einem zentralen Punkt vor, dass der Zuschuss für Fahrten mit dem „FrauenNachtTaxi“ von fünf auf neun Euro angehoben wird. Hinzu kommen weitere, neue Maßnahmen, die Mädchen und Frauen vor zunehmender sexualisierter Gewalt im öffentlichen Raum schützen sollen.

Dafür gibt die Stadt ab April dieses Jahres 143 500 Euro aus. Den Löwenanteil daran hat das „FrauenNachtTaxi“ mit 115 000 Euro.

Die Stadt senkte den Zuschuss von sieben auf fünf Euro

Die Historie des speziellen Taxiangebots für Frauen ist spannend. Gestartet wurde das Projekt im Jahr 2020. Der Zuspruch war nach Angaben der Stadtverwaltung groß. In den ersten beiden Jahren wurde es jeweils rund 40 000 Mal genutzt – trotz Einschränkungen durch die Coronazeit. Die Folge war, dass die Stadt die Zuschüsse herunterfahren und Bedingungen anpasste. Zum einen reduzierte die Stadt die Anzahl der buchbaren Fahrten während eines Kalenderjahres auf zwölf. Zum anderen wurde der Zuschuss von sieben auf fünf Euro abgesenkt. Das wiederum hatte zur Folge, dass das Taxiangebot deutlich weniger in Anspruch genommen wurde. 2023 wurden beispielsweise lediglich 4985 Fahrten gemacht.

Jetzt geht Mannheim also wieder den umgekehrten Weg und erhöht den Zuschuss. Der aktuelle Betrag sei „nicht andeutungsweise ausreichend“, heißt es in der Vorlage der Stadtverwaltung für den Gemeinderat. Das liegt daran, dass Taxifahrten deutlich teurer geworden sind – durch die gestiegenen Kosten bei den Unternehmen. Gleichzeitig könnten sich Studentinnen, Auszubildende oder alleinstehende Mütter den „Luxus“ einer Taxifahrt nicht mehr leisten.

20 bis 25 Euro kostet eine Fahrt von rund zehn Kilometern

Als Beispiel führt die Verwaltung an, dass für eine Fahrt von rund zehn Kilometern in Mannheim Kosten in Höhe von 20 bis 25 Euro anfielen. Der aktuelle Zuschuss sei „keine wirkliche finanzielle Entlastung“. Deshalb kommt es jetzt zu der Anpassung von fünf auf neun Euro. Die Mannheimer Taxizentrale übernimmt jeweils einen zusätzlichen Euro, sodass Frauen ab April 2024 insgesamt einen Zuschuss von zehn Euro erhalten.

Eine weitere Maßnahmen ist, eine mobile Anlaufstelle für die Sicherheit von Frauen und Mädchen zu errichten. Außerdem werden auf der Internetseite und den Apps der Stadt neue Rubriken zu den Themen Sicherheit und Hilfsangeboten eingerichtet. Beteiligt sind der Nachtbürgermeister und die Beauftragte für Kommunale Kriminalitätsprävention.

Marcus Dischinger

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