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Serie: Kommunaler Klimaschutz

Wohngebiet in Hechingen: Ein Erdbecken speichert die Energie

Ein geplantes Wohnquartier in Hechingen wird fast vollständig mit erneuerbarer Energie versorgt. Das Projekt ist ein Beispiel für innovative Wärmeversorgung, die auch Thema beim Kommunalen Klimaschutzkongress sein wird. 

Kernelement der Wärmeversorgung ist ein rund 18 000 Kubikmeter großes künstliches Erdbecken, das mit Wasser befüllt ist.

Stadtwerke Hechingen)

Hechingen. Ein Erdwärmebecken versorgt 1300 Menschen künftig mit nachhaltiger Energie. Das rund 13 Hektar große Baugebiet „Killberg IV“ befindet sich am ehemaligen Standort einer Erddeponie nördlich der Kernstadt von Hechingen (Zollernalbkreis). Hier entstehen neben Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern auch Doppel- und Reihenhäuser. Außerdem gibt es Kitas und Spielplätze – das alles mit Blick auf den Albtrauf und die Burg Hohenzollern.

Viertel wird fast vollständig mit erneuerbarer Energie versorgt

Kernelement der Wärmeversorgung ist das rund 18 000 Kubikmeter große Erdbecken, das mit Wasser befüllt ist. Das Becken ist mit einer Kunststoffdichtungsbahn ausgekleidet, die ein Austreten des Wassers in die Umgebung verhindert. Das Wasser darin kann nach Angaben der Stadtwerke Hechingen bis zu 90 Grad erwärmt werden. Eine spezielle Abdeckung sorgt dafür, dass möglichst wenig Energie entweicht.

Beheizt wird das Baugebiet durch zwei Energiequellen: Auf einem Feld von rund 7000 Quadratmetern entsteht eine Solarthermieanlage, die dem Erdbeckenwärmespeicher als Energiequelle dient. 70 Prozent des Wärmebedarfs kann somit bereits gedeckt werden. Solarthermieanlagen sind besonders langlebig und können den kompletten Wärmebedarf von Mai bis September decken, sowie weit in den Winter hinein noch Wärme liefern, teilen die Stadtwerke Hechingen weiter mit.

Zudem decken geothermische Erdwärmesonden 25 Prozent des Wärmebedarfs. Sie reichen 172 Meter tief in den Untergrund. Der Vorteil: Geothermie ist unabhängig von Wetter- und Umwelteinflüssen beständig verfügbar, weil sie auf der Wärme der Erde basiert. Eine Heizzentrale verteilt die Wärme in die einzelnen Haushalte.

Kommunaler Klimaschutzkongress am 5. Juni

Innovative Wärmeversorgung ist Thema beim Kommunalen Klimaschutzkongress am 5. Juni in Waiblingen (Rems-Murr-Kreis). Veranstalter ist das Umweltministerium in Kooperation mit der KEA-BW, der Klimaschutz- und Energieagentur des Landes. Themen sind unter anderem: Die Finanzierung der Energiewende, auch in Zeiten knapper Kassen, Partizipation beim Klimaschutz, eine klimaneutrale Kommunalverwaltung und wie die Energie- und Wärmewende gemeinsam umgesetzt werden kann. Der Staatsanzeiger greift verschiedene Themen in einer Serie auf.   Weitere Informationen zum Klimaschutzkongress und die Möglichkeit zu Anmeldung  finden Sie hier

Prämiert Projekte werben um Akzeptanz für Klimaschutz

Kreative Weg beim Klimaschutz gehen auch der Kreis Göppingen und die Region Freiburg. Um für gegenseitige Rücksichtnahme in der Natur zu werben, hat der Landkreis die Kampagne „Rücksicht macht Wege breiter“ initiiert. In der Region Freiburg startete Deutschlands erster interkommunaler „Klimabürger:innenrat“ , der 2022 Handlungsempfehlungen für den Klimaschutz entwickelte. Beide Projekte wurden mit dem Staatsanzeiger-Award prämiert.

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