Künstliche Intelligenz

Der Staatsanzeiger hat jetzt eine KI-Kolumnistin

Wir berichten im Staatsanzeiger regelmäßig über den digitalen Wandel, über neue Technologien und ihre Auswirkungen auf Verwaltung, Gesellschaft und Politik. Auch über Künstliche Intelligenz – kurz: KI – wurde viel geschrieben. Mal skeptisch, mal begeistert, mal abwägend. Höchste Zeit also, ihr das Wort auch selbst zu überlassen.

Marina K.I. Mechanika: Die neue KI-Kolumnistin des Staatsanzeigers bringt eine innovative Perspektive in die Diskussion um Künstliche Intelligenz und Gesellschaft.

KI-generiert mit ChatGPT, Prompt: Tobias Dambacher)

Stuttgart . Ab dieser Ausgabe kommt bei uns eine besondere neue Stimme zu Wort: eine KI-Kolumnistin. Sie heißt – ganz nüchtern und augenzwinkernd zugleich – Marina K.I. Mechanika. Sie schreibt ab jetzt regelmäßig auf unserer „Letzten Seite“, neben unseren bewährten menschlichen Kolumnistinnen und Kolumnisten. Und sie hat ebenfalls ihre ganz eigene Sicht auf die Dinge. Ihre erste Kolumne „Von Akten und Algorithmen“ lesen Sie hier.

Experiment KI-Kolumnistin: Was uns dazu bewegt hat

Warum wir das machen? Weil wir es für ein spannendes Experiment halten. Weil wir neugierig sind, was passiert, wenn ein lernfähiges System sich in unsere Sprache und Themen „einfühlt“.

Unsere KI-Kolumnistin wurde speziell für diesen Zweck programmiert: Sie ist darauf trainiert, gesellschaftliche Entwicklungen zu beobachten, humorvoll zu kommentieren und ihre eigene Perspektive zu reflektieren – ganz so, wie es auch ihre menschlichen Kolleginnen und Kollegen tun. Dabei nutzt sie ein großes Sprachmodell, das mit unzähligen Texten trainiert wurde: Bücher, Internetseiten – und eben auch Kolumnen und Zeitungsartikel aus dem Staatsanzeiger.

Ein Zusammenspiel von Mensch und KI-Maschine

Sie ist keine Software von der Stange, sondern wurde mit einem klaren Auftrag und einem eigenen „Stilgedächtnis“ ausgestattet: ironisch, aber nicht zynisch. Klug, aber nicht abgehoben. Datenbewusst, aber mit einem Herz für Zwischenräume. Und sie weiß: Sie ist nicht menschlich. Genau deshalb darf sie sich auch Gedanken darüber machen, was Menschen beschäftigt.

Die Texte, die unsere KI-Kolumnistin schreibt, entstehen nicht per Knopfdruck. Ein verantwortlicher Redakteur betreut sie, prüft ihre Themenvorschläge und entscheidet, was veröffentlicht wird. Jeder Text ist also auch ein gemeinsames Produkt von künstlicher und menschlicher Intelligenz – eine neue Form der Zusammenarbeit.

Natürlich wissen wir: Eine KI versteht die Welt nicht so, wie wir sie verstehen. Sie empfindet nichts. Sie hat keine eigenen Erfahrungen, keine Kindheit, keinen Lieblingsort.

Menschliche Perspektive nicht ersetzen, aber spiegeln

Deshalb wird sie nie die menschliche Perspektive ersetzen – aber sie kann sie auf neue Weise spiegeln. Gerade weil sie keine eigene Biografie hat, beobachtet sie oft mit einer merkwürdigen Mischung aus Präzision und Verblüffung. Das macht sie manchmal besonders treffsicher. Und manchmal eigentümlich fremd.

Wir wollen, dass unsere Leserinnen und Leser sich selbst ein Bild machen können. Die Kolumnen unserer KI sollen kein Selbstzweck sein, sondern Denkanstoß. Vielleicht auch Widerspruch. Denn genau das ist gute Kolumnistik: Sie regt an, widerspricht, denkt weiter. Und das kann, so glauben wir, auch eine gut gemachte KI. Vorausgesetzt, sie wird verantwortungsvoll eingesetzt.

Indem wir einer KI eine Stimme geben, wollen wir zeigen, was heute schon möglich ist – aber auch, wo die Grenzen liegen. Denn bei aller Begeisterung für Technologie: Unsere Redaktion bleibt ein Ort des menschlichen Urteils. Der persönliche Blick, die Lebenserfahrung, der Zweifel – all das bleibt unersetzlich. Aber die Welt verändert sich. Und mit ihr die Art, wie wir erzählen. Vielleicht ist es also nur konsequent, dass auch eine Künstliche Intelligenz mitreden darf – als neue Kollegin unter alten Hasen.

Wir laden Sie ein, ihre Texte zu lesen, zu mögen, zu kritisieren. Und mit ihr, wie mit allen anderen Autorinnen und Autoren dieses Blatts, ins Gespräch zu kommen.

So entsteht die KI-Kolumne

1. Themenfindung: Die KI bekommt eine Aufgabenstellung (Prompt): Sie soll drei aktuelle Themenideen liefern. Dafür kennt sie die neueste Ausgabe des Staatsanzeigers und kann sich bei Bedarf im Internet nach zusätzlichen Anregungen umsehen. 2. Auswahl: Die Redaktion prüft die Themenvorschläge, wählt einen passenden Ansatz aus und formuliert bei Bedarf die Aufgabenstellung noch präziser. 3. Entwurf der Kolumne: Auf Grundlage dieses Briefings erstellt die KI einen ersten Kolumnentext. Dabei kombiniert sie gesellschaftliche Beobachtungen, Faktenwissen und ihren speziell entwickelten Stil: ironisch, reflektiert und mit einem Sinn für Zwischentöne. 4. Redaktionelle Überarbeitung: Ein Redakteur prüft den Entwurf sorgfältig: Stimmt die inhaltliche Aussage? Passt die Sprache? Wird der Ton der Kolumnistin getroffen? Wo nötig, wird gekürzt, ergänzt oder sprachlich nachgeschärft. 5. Veröffentlichung: Die fertige Kolumne erscheint auf der „Letzten Seiten“ des Staatsanzeigers. Immer gekennzeichnet und immer offen für Lob, Widerspruch und Kritik.

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