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Besserer Austausch: Land will Plattform für Gesundheitsdaten aufbauen

Oft stehen Röntgenbilder, Laborwerte und Befundberichte nicht dort zur Verfügung, wo sie im Gesundheitswesen gebraucht werden. Das will das Land mit einer Cloud für Patientendaten nun verändern.

Mit der neuen Plattform Medicus soll der Austausch wichtiger Patientendaten zwischen Universitätskliniken, Krankenhäusern und Arztpraxen leichter werden, erklärte Innenminister Thomas Strobl.

dpa/ Geisler-Fotopress | Bernd Elmenthaler/Geisler-Fotopr)

Stuttgart. Baden-Württemberg will eine digitale Plattform für Gesundheitsdaten aufbauen. Damit solle der Austausch wichtiger Patientendaten zwischen Universitätskliniken, Krankenhäusern und Arztpraxen beschleunigt und erleichtert werden, sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU), der auch für Digitalisierung verantwortlich ist, am Dienstag in Stuttgart. Als Beispiele nannte Strobl etwa den Austausch von Röntgenbildern. «Die Daten müssen dort zur Verfügung stehen, wo sie für die Behandlung gebraucht werden», sagte der Minister. Mit einer Cloud, in der die Gesundheitsdaten gespeichert werden sollen, könnten etwa unnötige Doppeluntersuchungen vermieden werden. Zudem könnten mit der Plattform laut Landesregierung Laborergebnisse, Bildmaterial oder Befundberichte ausgetauscht werden.

Die Plattform Medicus soll laut Strobl bereits im kommenden Jahr mit ersten Diensten an den Start gehen und dann sukzessive ausgebaut werden. Ausbaumöglichkeiten seien etwa Videosprechstunden, sowohl zwischen Ärztinnen und Ärzten an verschiedenen Kliniken als auch zwischen Medizinern und Patienten. Für die Plattform stellt das Land zunächst 17,6 Millionen Euro zur Verfügung. Der weitere Ausbau soll nochmals acht Millionen Euro kosten, die aber erst noch im nächsten Doppelhaushalt abgesichert werden müssen. Zunächst soll die Plattform von Krankenhäusern genutzt werden, später sollen auch Arztpraxen eingebunden werden.

Der Ärztliche Direktor der Uniklinik Freiburg, Frederik Wenz , nannte die Plattform ein wegweisendes Projekt. Es werde einen nachweisbaren Nutzen für alle Patientinnen und Patienten bringen. Die potenziellen Nutzer seien begeistert von der Plattform. «Das können Sie daran sehen, dass alle Unikliniken und 200 Krankenhäuser in Baden-Württemberg sich beteiligen wollen», sagte Wenz

Unterstützung für das Projekt signalisiert auch die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft ( BWKG ). Es sei wichtig, dass möglichst alle Kliniken ihre hochsensiblen Daten in einer zentralen und sicheren Cloud abspeichern könnten, sagte der BWKG-Vorstandsvorsitzende Heiner Scheffold . «Mit Blick auf das Vertrauen in die Datensicherheit dürfte es von entscheidender Bedeutung sein, dass das Land hinter Medicus steht.» (dpa/ lsw )

sta

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