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Glosse

Immer diese Michaels

Wenigstens Kevin haben sie mich nicht genannt. Ein schwacher Trost, wenn man bedenkt, was mit erspart geblieben wäre, wenn meine Eltern eine Sekunde länger überlegt hätten, als es um den Vornamen ging. Eine Glosse von Michael Schwarz.

Was spricht eigentlich gegen Helmut?

dpa/imageBROKER/Matthias Hauser)

Nein, um das gleich mal klarzustellen, mit Tief Karlheinz, das uns vor einer Woche so richtig auf den Keks ging, habe ich nichts zu tun. Ich hatte zwar mal einen Karl-Heinz in der Klasse, den alle Charly nannten. Doch zum einen war er Fan von Eintracht Frankfurt und ich von Werder Bremen, was nur dann passte, wenn es gegen den VfB ging. Und zum anderen ist das nun auch schon so lange her, dass es eigentlich nicht mehr wahr ist.

Michael, Thomas und die Frauen

Schwieriger wird es da schon, wenn es um das Tief geht, welches auf Karlheinz folgte. Es hörte auf den schönen Namen Michael. Wobei man über die Schönheit von Namen bekanntlich streiten kann. Anders als über ihre Häufigkeit. Da stehen die Michaels gemeinsam mit den Thomassen seit Jahren im Ruf, alle Vorstandsposten in der deutschen Wirtschaft abzugreifen. Jedenfalls sind sie darin erfolgreicher als alle Frauen zusammengerechnet.

Allerdings sind sie auch vorn, wenn es um die Zahl der Bürgergeldempfänger geht. Diese Erkenntnis haben wir einer Bundestagsanfrage der AfD zu verdanken. Vielleicht hätten die Rechtspopulisten eher auf Ahmed, Ali oder Mohammed getippt – dabei sind das die, die morgens als Erste auf der Matte stehen, um unsere Straßen zu flicken und den Müll wegzuschaffen.

Unheimliche Dominanz

Das einzige Kraut, das gegen diese unheimliche Dominanz wächst, ist die Zeit. Längst sind nämlich andere Vornamen im Schwange. Nur dass die Noahs, Matteos und Eliasse noch zu jung sind. Ebenso wie die Emilias, Sophias und Emmas. Manchmal muss man warten, bis man ganz oben oder unten ankommt oder anderen das Wochenende verregnen darf.

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