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Porträt der Woche

Isabel Kling

Egal, was Peter Hauk gerade war, ob Landwirtschaftsminister oder Fraktionschef: Stets hieß die Pressesprecherin des CDU-Politikers Isabel Kling. Dann stieg sie auf. Nun wird Isabel Kling Hauks Amtschefin.

Isabel Kling ist die neue Amtschefin im Landwirtschaftsministerium.

MLR)

Sie ist das, was landläufig breit aufgestellt heißt: Sie ist diplomierte Betriebswirtin und diplomierte Journalistin, sie war Pressesprecherin, Leiterin des Ministerbüros, Abteilungsleiterin, sie hat viel Erfahrung in der CDU gesammelt, in der Landtagsverwaltung und kann sogar Bus fahren. Und Isabel Kling ist – jedenfalls noch – eher eine Seltenheit in der Landesverwaltung, denn sie folgt als Frau einer Frau in eine Spitzenposition in einem Ministerium und wird nach Grit Puchan neue Ministerialdirektorin im Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR). Puchan geht nach acht Jahren als Amtschefin und über 40 Dienstjahren in den Ruhestand.

Kling ist in Weingarten geboren und in Altshausen (beide Landkreis Ravensburg) aufgewachsen. Ihr Vater war Polizist. Ihre Mutter hat sich mit ihrem Busunternehmen auf die Beförderung von Menschen mit Handicap spezialisiert. Die Tochter studierte zuerst Tourismus, dann Journalismus, sie war in verschiedenen Ministerien tätig und in der Landtagsfraktion, als Peter Hauk von 2010 bis 2015 deren Vorsitzender war.

Die 47-Jährige bezeichnet sich als heimatverbunden: „Die Chance, seine Heimat mitzugestalten, ist für mich etwas ganz Besonderes.“ Dieser Aufgabe wollte sie nicht nur im CDU-Landesvorstand, sondern auch als Parlamentarierin nachgehen, scheiterte aber zwei Mal bei der Kandidatenkür im Wahlkreis Bietigheim-Bissingen.

Ihre Feuertaufe im Umgang mit Medien liegt schon einige Jahre zurück. Als in Boulevard-Zeitungen über die Umstände des Ehe-Aus von Peter Hauk spekuliert wurde, gab sie ihm den Rat, sofort selber in die Offensive zu gehen und den Sachverhalt aus seiner Sicht darzustellen. Die Idee brachte Kling viel Applaus ein und den Dank ihres Chefs.

In ihrem neuen Amt will sie auch das Bewusstsein dafür schärfen, dass die Landwirtschaft im Klimawandel und im Kampf gegen die Erderwärmung nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung ist. Und sie möchte Frauen ein Vorbild sein. Denn es sei „in erster Linie wichtig, dass sich Frauen trauen, Verantwortung zu übernehmen“ und eine wichtige Aufgabe, „kompetente und qualifizierte Frauen zu fördern, zu ermutigen, sich auf Führungsfunktionen zu bewerben“. Einem Team tue die Mischung aus Frauen und Männern jedenfalls immer gut.  

Drei Fragen…

Wie kann sich die Landwirtschaft im Alltag auf Klimaveränderungen erfolgreich einstellen?

Die Landwirtschaft ist in besonderem Maße den Risiken des Klimawandels unmittelbar ausgesetzt und daher gefordert, nachhaltige Anpassungsstrategien zu entwickeln, empfohlen ist zum Beispiel vielfältige Fruchtfolgen zu nutzen.

Baden-Württemberg liegt im Bio-Ranking auf Platz drei hinter Bayern und Brandenburg: Wie ist der Spitzenplatz zu halten?

Unser bereits im Jahr 2012 ins Leben gerufener und 2020 weiterentwickelter Bio-Aktionsplan beinhaltet ein breites Maßnahmenbündel, um die Rahmenbedingungen zu verbessern und den Einstieg in eine ökologische Wirtschaftsweise zu erleichtern. Er unterstützt entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der landwirtschaftlichen Erzeugung bis zur Gemeinschaftsverpflegung sowie von der Forschung über die Beratung und die Verarbeitung bis hin zur Stärkung der Nachfrage nach regionalen Bio-Produkten.

Welche Strukturen müssen sich – ganz unabhängig von der Kinderbetreuungsfrage – ändern, um mehr Frauen den Aufstieg zu ermöglichen?

Ich bin der Meinung, dass sich in den vergangenen Jahren viel getan hat, damit auch Frauen in den Führungspositionen der Landesverwaltung die Möglichkeit haben, ihre Kompetenz unter Beweis zu stellen. Das MLR ist ein positives Beispiel: 56 Prozent der Führungspositionen sind mit Frauen besetzt.

Brigitte Johanna Henkel-Waidhofer

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