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Realität und Anspruch klaffen bei Inklusion von Schulkindern laut VBE-Umfrage weit auseinander

Inklusiver Unterricht: Trotz gesetzlicher Vorgaben fehlen oft die richtigen Rahmenbedingungen für erfolgreiche Inklusion.
IMAGO / Michael Schick)Stuttgart. „Erneut ein ernüchterndes Bild“ von der Inklusion zeichnen Lehrerinnen und Lehrer im Südwesten laut Gerhard Brand , Vorsitzender des Verbands Bildung und Erziehung (VBE). Einer repräsentativen Forsa-Umfrage zufolge sehen sie Probleme beim gemeinsamen Schulunterricht von Kindern mit und ohne Behinderung.
Drei Viertel der Lehrer halten derzeit inklusiven Unterricht an Regelschulen nicht für sinnvoll
Nur 23 Prozent der Befragten halten dies derzeit für praktisch sinnvoll, drei Viertel der Befragten dagegen für Kinder mit Behinderungen den Unterricht an Förderschulen . Grundsätzlich befürworten die Lehrkräfte aber mehrheitlich die Inklusion von Kindern mit Behinderung an Regelschulen. 57 Prozent der Befragten sind dafür, 39 Prozent dagegen; gegenüber der ersten Erhebung 2015 (66 Prozent) ist das allerdings ein deutlicher Rückgang – und außerdem gegenläufig zum Bundestrend.
Die VBE erklärt sich die Ergebnisse der Umfrage mit schlechten Rahmenbedingungen. „Inklusives Unterrichten wird durch Personalmangel, unzureichende Ausstattung und steigende Klassengrößen erheblich erschwert“, so VBE-Landeschef Gerhard Brand.
Kultusministerium verweist auf 1350 zusätzliche Stellen für inklusive Bildungsangebote
Viele Schulen seien noch immer nicht barrierefrei, Lehrkräfte fühlten sich nicht ausreichend ausgebildet; ferner fehle unterstützendes Fachpersonal wie etwa Sozialpädagogen, Erzieher oder Psychologen.
Im Kultusministerium verweist man auf den „drastischen Zuwachs bei den Schülerzahlen im Bereich der SBBZ, insbesondere im Bereich GENT (geistige Entwicklung)“. Das Land habe 1350 zusätzliche Stellen zur Ausgestaltung inklusiver Bildungsangebote geschaffen und die Studienplätze ausgeweitet – bis diese Maßnahme greife, dauere es freilich.