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FDP-Landesparteitag in Pforzheim

Die FDP könnte 2026 weiblicher werden

Die Liberalen wählen den Landeschef Hans-Ulrich Rülke mit 88,9 Prozent zum Spitzenkandidaten. Er will die FDP wieder in die Landesregierung führen, und erklärt die Landtagswahl 2026 zur Schicksalswahl für die Partei. Die Zahl der Frauen in der Fraktion könnte steigen.

Alena Fink-Trauschel, die mit 26 Jahren schon für ihre zweite Legislaturperiode kandidiert, eroberte den aussichtsreichen Listenplatz drei.

dpa/Uli Deck)

Pforzheim. FDP zieht mit Landeschef Hans-Ulrich Rülke als Spitzenkandidat in den Landtagswahlkampf. Der 63-Jährige bekam bei der Landesvertreterversammlung in Pforzheim laut einem Sprecher 88,9 Prozent Zustimmung. Rülke, der auch Vorsitzender der Landtagsfraktion ist, strebt einen Wechsel seiner Partei aus der Opposition in die Landesregierung an.

Schicksalswahl im Stammland der Liberalen?

Vor allem aber will er nach dem Ausscheiden der Liberalen aus dem Bundestag beweisen, dass sie noch Wahlen gewinnen können – zumal in ihrem Stammland. «Die Landtagswahl ist eine Landtagswahl, die von ihrer Bedeutung für die Gesamtpartei FDP von nicht zu überschätzender Wichtigkeit ist», hatte er vorab erklärt. Baden-Württemberg sei das einzige Bundesland, in dem seine Partei noch nie außerparlamentarisch gewesen sei, sagte Rülke in seiner Rede in Pforzheim. «Es geht um Sein oder Nichtsein für die FDP.»

In Umfragen pendelt sie im Südwesten allerdings um die Fünf-Prozent-Hürde. Scheitert sie daran, wird nach Rülkes Überzeugung niemand glauben, dass die FDP irgendwo nochmal über fünf Prozent kommt.

Wenn die Partei es nach der Wahl am 8. März 2026 in den Landtag schafft, könnte sie zum Beispiel in einer sogenannten Deutschland-Koalition mit CDU und SPD Zünglein an der Waage sein.

Mehr zu Hans-Ulrich Rülke lesen Sie hier.

Leistungs- und Wettbewerbsgedanke im Fokus

Rülke will eine «bürgerliche Wende, eine bürgerliche Politik». Leistungs- und Wettbewerbsgedanke müssten stärker in den Vordergrund rücken. Nach dem Zweiten Weltkrieg habe die Generation seiner Eltern das Land nicht mit Vier-Tage-Woche, Work-Life-Balance oder Homeoffice wiederaufgebaut, sagte Rülke.

Bei der Wahl 2021 hatte die FDP 10,5 Prozent der Stimmen erreicht. Zuletzt war die Partei 2011 Teil der baden-württembergischen Landesregierung gewesen – damals unter Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU).

Drei Frauen auf den ersten zehn Plätzen

Falls es die FDP in den Landtag schafft, sind den liberalen Frauen zumindest zwei Plätze sicher. Die 26-jährige Alena Fink-Trauschel kam auf Platz drei, die Leimener Bürgermeisterin Claudia Felden auf Platz vier. Platz zehn, der auch reichen könnte, selbst wenn die FDP nur knapp über die Fünfprozenthürde käme, ging an die innenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion, Julia Goll. Bislang hat die Fraktion mit Goll und Fink-Trauschel nur zwei Frauen. In der Legislaturperiode davor war die FDP sogar die einzige Fraktion ganz ohne Frauen.

Die weiteren aussichtsreichen Plätze bis einschließlich Platz 13 gingen ausnahmslos an männliche Landtagsabgeordnete: Jochen Haußmann (2), Erik Schweickert (5), Friedrich Haag (6), Nico Weinmann (7), Daniel Karrais (8), Niko Reith (9), Timm Kern (11), Christian Jung (12) und Klaus Hoher (13). (lsw/smic)

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