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Schraube sucht Golfer

Ja, wo fliegt er denn, wo fliegt er denn hin?
dpa/empics/Jane Barlow)Man mag sich gar nicht ausmalen, was passieren würde, wenn die Zeit nach Helmut Schmidt auch noch Reinhold Würth verliert. Jahrelang hat die Hamburger Wochenzeitung den Ex-Kanzler interviewt – jeweils „auf eine Zigarette“. Und nun, da Schmidt auch schon zehn Jahre tot ist, ist der schwäbische Schraubenkönig der Gesprächspartner der Wahl. Auch von ihm kann man etwas lernen. Etwa, dass man nie ohne Krawatte erscheinen sollte. Jedenfalls, wenn man es sich mit ihm nicht verscherzen will.
Keine Nerds und keine Golfer
Es gibt aber noch ein weiteres K.-O.-Kriterium und das dürfte einem Herrn auf der anderen Seite des großen Teichs nicht gefallen, der selber als passionierter Schlipsträger gilt. Würth, der auf 69 Jahre Führungserfahrung zurückblickt, schließt nämlich bei der Personalauswahl zwei Sorten von Menschen aus. Die einen sind die Nerds, die jede Situation blitzschnell analysieren können, aber zu keinem Gefühl fähig sind. Und die anderen sind die Golfer, die nicht in der Lage sind, sich auf die Arbeit zu konzentrieren, weil sie sich nur noch für ihr Handicap und die schönsten Golfplätze interessieren.
Ein multitaskingfähiger Mann
Nun mag Donald Trump einwenden, dass er durchaus multitaskingfähig ist, wie er am Wochenende zeigte, als er zwischen zwei Golfrunden einen Deal mit Ursula von der Leyen machte. Doch einerseits ist der 90-jährige Firmenpatriarch noch einmal ein ganz anderes Kaliber. Und andererseits braucht Würth Trump nicht so dringend wie Frau von der Leyen. Angesichts der bisweilen doch sehr lockeren Schrauben im Oberstübchen des US-Präsidenten dürfte es sich eher umgekehrt verhalten.