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Künstliche Intelligenz

Schub für den KI-Einsatz an Schulen?

Künstliche Intelligenz ist auch an Schulen ein großes Thema. In ihrer Antwort auf eine Landtagsanfrage gibt Kultusministerin Theresa Schopper Auskunft zum KI-Einsatz an Schulen. Dabei betont sie die Rolle des KI-Zentrums in Heilbronn und des landeseigenen Chatbots F13.

Die KI ist eher Kollege als Konkurrenz für Lehrkräfte, wenn sie richtig eingesetzt wird.

IMAGO/Amr Bo Shanab)

Stuttgart. Die Landesregierung sieht im Einsatz Künstlicher Intelligenz eine Chance für den Schulunterricht. KI-Anwendungen „haben das Potenzial, Lehr- und Lernprozesse zu transformieren“, heißt es in der Antwort von Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) auf die Landtagsanfrage eines AfD-Abgeordneten.

Künstliche Intelligenz könne Lehr- und Lernprozesse durch intelligente Tutorensysteme und „spezifisch angepasste Chatbots“ unterstützen. KI-Tools seien beispielsweise dazu geeignet, „unterschiedliche Lernwege anzubieten, Texte vorzulesen oder Texte zu übersetzen“ – ohne freilich die persönliche Begegnung zu ersetzen.

Denn schulische Bildung finde immer in einem sozialen Raum statt „und bedarf der menschlichen Interaktion“, betont Schopper in ihrer Stellungnahme. Der KI-Einsatz dürfe „nicht zu einer Reduktion gemeinsamer Lernprozesse führen“.

Ministerium hat keine validen Daten zum KI-Einsatz an Schulen

Bei der Vorbereitung des Unterrichts und dem Erstellen von Lernmaterial dafür könne KI für Lehrer allerdings eine große Hilfe sein. Dabei würden unterschiedliche Lernbedürfnisse, Geschwindigkeiten und Förderprofile passgenau berücksichtigt.

Der Bildungsplan für das ab dem Schuljahr 2026/2027 geplante neue Fach Medienbildung und Informatik werde „auch die Funktionsweise Künstlicher Intelligenz reflektieren“, so Schopper weiter.

In welchem Umfang kommt KI schon im Unterricht zum Einsatz? Darüber liegen dem Ministerium „keine systematisch erhobenen Zahlen vor“, heißt es. Denn, „grundsätzlich obliegt die Nutzung von KI-Anwendungen der einzelnen Schule beziehungsweise dem Schulträger“.

Mitarbeiter des vor rund einem Jahr gegründeten KI-Zentrums Schule in Heilbronn werden Fortbildungen für Lehrer anbieten, die laut Schopper „auch den ethischen Umgang mit KI thematisieren“. Und sie werden KI in die Bildungs- und Lehrpläne integrieren helfen.

Bereits im Einsatz ist der eigens für die Landesverwaltung entwickelte Open-Source-Chatbot F 13 : Damit könnten bereits mehr als 20.000 Lehrer – auf freiwilliger Basis – „eine leistungsstarke und digital souveräne KI-Anwendung nutzen“. Seit dem Frühjahr sei F13 auch über die Digitale Bildungsplattform „SCHULE@BW“ zugänglich. Derzeit stünden Lehrkräften die Funktionen Chat und Textzusammenfassung zur Verfügung; weitere sollen bald folgen. Doch auch das gängige KI-Tool ChatGPT ist in einer modifizierten Form nutzbar. Die landeseigene Entwicklung „fAir-Chat“ werde den Zugang ermöglichen.

Startup-Gründer sieht Potenzial für Chancengleichheit in der Bildung

„Die Veränderungen, die durch KI kommen, sind riesig und werden Schulen und Schulträger dazu zwingen, umzudenken“, meint Benedict Kurz in einem Interview mit der „Welt“. Kurz ist Mit-Gründer einer verbreiteten Lern-App, die ein Startup aus Sindelfingen entwickelt hat. „Wenn sie richtig genutzt wird, hat KI das wahrscheinlich größte Potenzial, für Chancengleichheit im Bildungssystem zu sorgen.“

Derzeit sei gute Nachhilfe oft Kindern aus besser situierten Elternhäusern vorbehalten. Doch KI-Anwendungen ermöglichen das ohne große Kosten. Schüler hätten unterschiedliche Lernwege, doch kein Schulbuch könne Unterrichtsstoff für jeden Schüler in ein anderes Format bringen. „KI kann das in Echtzeit“, so Kurz.

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