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Untaugliches Instrument für den Wohnungsmarkt

Damit Familien leichter eine große Wohnung finden, die ihren Bedürfnissen entspricht, will das Land den Umzug von Paaren und Singles in kleinere Wohnungen forcieren.
IMAGO/PhotothekThomas Imo)Die Stadt Marbach hat 2019 eine Prämie eingeführt, wenn Mieter einer großen Wohnung in eine kleinere umziehen und damit Platz für Familien schaffen und das Programm nach einem Jahr wegen Erfolglosigkeit wieder eingestellt. In Lörrach gibt es so etwas seit 35 Jahren, doch in Zeiten des Wohnungsmangels ebenso mit überschaubarem Erfolg. Und auch in anderen Städten wurde durch solche Programme der Wohnungsmangel nicht wesentlich gelindert.
Kommunale Programme nicht erfolgreich
Nun hat das Land ein Programm aufgelegt, um die Idee, die bisher auf kommunaler Ebene eher wenig Wirkung entfaltet hat, zu unterstützen. Bis zu 7500 Euro gibt es pro Umzug, allerdings nicht für die Mieter direkt, sondern für die Kommunen, die dann den Wohnungstausch fördern oder auch nur dafür werben.
Städte wie Freiburg , Lörrach oder Mannheim wird es freuen, können sie sich doch einen Teil ihrer ohnehin eingeplanten Kosten vom Land erstatten lassen. Mitnahmeeffekt nennt man das im Fördermitteldeutsch. Ob sich aber in größerem Stil andere Kommunen animieren lassen, ein Tauschprogramm aufzulegen, erscheint jedoch zweifelhaft. Denn die kleinen Wohnungen, die es dafür braucht, gibt es häufig gar nicht oder nicht zu Preisen, die es für Mieter attraktiv machen würde, umzuziehen. Soziale Aspekte, wie etwa das Menschen mit einem Umzug ihr gewohntes Umfeld und nachbarschaftliche Kontakte aufgeben müssten, sind da noch gar nicht einbezogen.