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Weder Fisch noch Fleisch

Bei den Genossen is(s)t jeder, was und wie es ihm gefällt.
dpa/Michael Kappeler)Karl Lauterbach ist vermutlich auch deshalb Gesundheitsminister geworden, weil er keiner Fliege etwas zuleide tun kann, jedenfalls nicht über das Maß hinaus, das es braucht, um Selbige adrett um den Hals zu winden. Doch dann nahm er das Kleidungsstück ab, das man noch in 10 000 Jahren mit ihm verbinden dürfte, und wanderte zusammen mit seiner 100-teiligen Fliegensammlung ins Haus der Geschichte.
Die Nachfolgerin hat ihn aus dem Tischtenniskeller vertrieben
Wenn es doch nur so wäre! In Wirklichkeit mümmelt der 1000-fache Lanzsche Talkgast immer noch im Bundestag und nagt an salzlosen Nüsschen. Nur aus dem Tischtenniskeller seiner bisherigen, ministeriellen Wirkungsstätte hat ihn die CDU-Nachfolgerin jüngst vertrieben.
Da fragt man sich doch, welches Schicksal schwerer wiegt, seines oder jenes einer Freiburger Schülerin. Deren Eltern scheiterten kürzlich mit einem Eilantrag wegen Mangelernährung vor dem Verwaltungsgericht Freiburg: Die Tochter bekomme an drei Tagen in der Woche Vegetarisches oder Veganes serviert, nur an einem Tag gebe es Fleisch oder Fisch.
Im Bundestag gibt es Bockwurst und Fleischkäsbrötchen satt
Das Gericht argumentierte, dass ihr die Eltern etwas Nahrhaftes mitgeben könnten. Zudem verwies es darauf, dass die Tochter nicht verpflichtet sei, an der Schulverpflegung teilzunehmen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Wer will schon als Sonderling gelten? Karl Lauterbach weiß, wovon die Rede ist. Wie auch Cem Özdemir, ein anderer Pflanzenliebhaber. Vielleicht tauscht Lauterbach einfach mit dem Mädchen. In der Bundestagskantine gibt es jeden Tag rund um die Uhr Bockwurst und Fleischkäsbrötchen.