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Wohnungsbau

Bauträger wollen mehr Freiheit bei Stellplätzen für Wohnungen

 Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) in Baden-Württemberg fordert weitere Änderung in der Landesbauordnung. Die strengen Vorgaben für die Errichtung von Stellplätzen verteuerten das Bauen und verhinderten damit viele Projekte.

Die Änderung der Landesbauordnung hat nach Ansicht von Gerald Lipka, Geschäftsführer des Bauträger-Verbandes BFW für den Neubau von Wohnungen nur wenig Erleichterung gebracht.

IMAGO/Rupert Oberhäuser)

Stuttgart. Für Gerald Lipka ist das Rezept um den Wohnungsbau anzukurbeln klar: „Die Bau- und Grundstückspreise müssen runter,“ betonte der Landesgeschäftsführer des Bundesverbands Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW) in Baden-Württemberg bei der Vorstellung des Konjunkturberichts des Verbands. Denn vor allem für Haushalte mit mittleren Einkommen sei der Bau eines Eigenheims oder der Kauf einer Eigentumswohnung derzeit nicht zu finanzieren. Der BFW vertritt als Lobbyverband in Baden-Württemberg vor allem Bauträger und Projektentwickler.

An die Landesregierung hat der Verbandschef klare Forderungen. Sie müsse die Vorschriften für Stellplätze in der Landesbauordnung lockern und flexibilisieren. „An diesen Kostentreiber hat sich die Landesregierung nicht herangetraut“, kritisierte Lipka. Die anderen Änderungen in der Landesbauordnung seien zwar begrüßenswert, brächten aber für Neubauten wenig. Er forderte für Bauherren mehr Freiheiten, um die Stellplatzfrage je nach Kommune unterschiedlich regeln zu können.

Verband fordert Ausweisung neuer Wohnbaugebiete

Aus Sicht des BFW-Chefs sollte das Land zudem eine Senkung der Grunderwerbssteuer in Betracht ziehen und sei es nur befristet. Dies könne für Menschen mit mittlerem Einkommen der entscheidende Beitrag sein, um eine Baufinanzierung stemmen zu können. Die Förderung privater Bauherren wäre überdies ein wesentlicher Hebel, um den Wohnungsbau wieder zu beleben.

Im vergangenen Jahr wurden im Südwesten Baugenehmigungen für Projekte privater Haushalte im Wert von 4,1 Milliarden Euro erteilt, wie Immobilienökonom Dieter Rebitzer von der Hochschule Nürtingen erklärte. Die Wohnungsunternehmen planten dagegen nur Investitionen von 2,3 Milliarden Euro, andere Unternehmen und die öffentliche Hand 500 Millionen Euro.

Auch die Kommunen nahm Lipka in die Pflicht, um die Baukosten zu senken. „Wir werden nicht ohne eine Ausweisung neuer Flächen auskommen“, nannte er als Maßnahme, um durch mehr Angebot die Preise für Bauland zu reduzieren. Zudem sollten Städte und Gemeinden in Bebauungsplänen und Satzungen keine zusätzlichen Anforderungen für Bauherren und Projektentwickler formulieren. Lipka: „Jede zusätzliche Vorschrift verursacht Kosten.“

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