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Brücken-Sanierungsplan mit vielen Unwägbarkeiten

Die Körschtalbrücke an der B 27 im Süden von Stuttgart gehört zu den Hunderten von maroden Brücken an Bundes- und Landesstraßen, die das Land innerhalb von einem Jahrzehnt sanieren will.
IMAGO/Arnulf Hettrich)Während die Wirtschaft nicht müde wird zu klagen, dass die Politik bei wichtigen Weichenstellungen für bessere Standortbedingungen und einen konjunkturellen Aufschwung nicht vorankommt, macht Landesverkehrsminister Winfried Hermann zumindest in Sachen Straßeninfrastruktur den großen Aufschlag. Über 600 Brücken will der Grünenpolitiker in den nächsten zehn Jahren sanieren lassen und damit dafür sorgen, dass Wirtschaft und Bürgern zumindest große Umwege und Sperrungen wegen maroder Brücken erspart bleiben.
Der Zeitplan ist mehr als sportlich
Doch so gut sich Hermanns Brückenoffensive liest und auch wenn sie naheliegenderweise Beifall aus der Bauwirtschaft bekommt, ist noch längst nicht ausgemacht, dass sie auch wie geplant verwirklicht werden kann. Dazu gibt es zu viele Unwägbarkeiten. Weder im Land noch im Bund ist bisher geklärt, ob die erforderlichen Finanzmittel tatsächlich zur Verfügung gestellt werden. Und trotz des erklärten Willens, Planungs- und Genehmigungsprozesse zu beschleunigen, ist der Zeitplan mehr als sportlich. Um den Neubau einer Ersatzbrücke in wenigen Jahren zu verwirklichen, braucht es nicht nur geänderte Vorschriften, sondern auch einen Kulturwandel in den zuständigen Behörden.
Und last but not least ist offen, ob die Bauwirtschaft ein solches Bauprogramm wirklich leisten kann. Denn Brückenbau ist kein Alltagsgeschäft; die Zahl der potenziellen Auftragnehmer ist deshalb überschaubar.