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Frauen-Power

Die Bauwirtschaft setzt auf mehr weibliche Fach- und Führungskräfte

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, will die Bauwirtschaft den Frauenanteil unter ihren Fach- und Führungskräften erhöhen. Das Potenzial ist enorm, denn derzeit sind nur 2,2 Prozent der Beschäftigten mit bauhauptgewerblichen Berufen weiblich.

Nach wie vor sind Frauen in den Berufen des Bauhauptgewerbes wie Maurer, Betonbauer oder Straßenbauer deutlich unterrepräsentiert.

dpa/Bildagentur-online/Begsteiger)

Stuttgart . Bezahlbaren Wohnraum schaffen, Straßen und Brücken sanieren, den Gebäudebestand energetisch modernisieren – die Bauwirtschaft hat in den kommenden Jahren große Aufgaben vor sich. Doch der Personalmangel bremst die Betriebe aus. Schon heute fehlen vielen Bauunternehmen Fach- und Führungskräfte. Doch es kommt noch schlimmerer. Denn mit dem Ausscheiden der Baby-Boomer aus dem Arbeitsleben wird die Lücke noch größer. Deshalb will die Branche mehr Frauen als Fach- und Führungskräfte gewinnen.

„Wir müssen wegkommen von überkommenen Geschlechterrollen und Stereotypen“

„Wir sehen in den Fähigkeiten und dem Engagement von Frauen ein großes Potenzial für unsere Branche“, sagt Thomas Möller, Geschäftsführer der Landesvereinigung Bauwirtschaft Baden-Württemberg. „Es kann nicht länger sein, dass sich 50 Prozent der Erwerbsbevölkerung nicht auf dem Bauarbeitsmarkt widerspiegeln. Hier müssen wir weg von überkommenen Geschlechterrollen und Stereotypen“, erklärt der Verbandschef.

Nach wie vor sind Frauen in den Berufen des Bauhauptgewerbes wie Maurer, Betonbauer oder Straßenbauer deutlich unterrepräsentiert: Bundesweit sind hier nur 2,2 Prozent der Beschäftigten weiblich. Dieser Anteil hat sich in den letzten zehn Jahren nur leicht erhöht. Auch bei den Auszubildenden ist er mit 4,4 Prozent noch gering.

Deutlich stärker vertreten sind Frauen dagegen in der Berufsgruppe Bauingenieurwesen. Bereits an den Hochschulen stellen sie rund 30 Prozent der Studierenden dieser Fachrichtung. Von den überwiegend in Bauunternehmen tätigen Bauingenieuren sind 29 Prozent Frauen. In der öffentlichen Verwaltung sind sogar 47 Prozent der Bauingenieure weiblich.

Moderne Maschinen und digitale Technologien ersetzen Muskelkraft

„Eine Ausbildung in einem Bauberuf oder eine Qualifizierung zur Bauingenieurin eröffnet Frauen hervorragende Perspektiven“, wirbt Möller. Er verweist darauf, dass auf den Baustellen heute modernste Maschinen und digitale Technologien zum Einsatz kommen, die weniger Muskelkraft als vielmehr ein breites Fachwissen erfordern. „Bauen ist längst keine Männerdomäne mehr. Mittlerweile sind zahlreiche Facharbeiterinnen, Bauingenieurinnen und Unternehmerinnen erfolgreich in der Baubranche tätig. Unsere Branche spricht daher im Rahmen ihrer Nachwuchswerbung gezielt auch Schulabgängerinnen an, um sie für eine Ausbildung in einem Bauberuf zu gewinnen. Denn: Die Bauwirtschaft bietet spannende berufliche Herausforderungen mit vielfältigen Entwicklungschancen und guten Verdienstmöglichkeiten. Das gilt für Frauen und Männer gleichermaßen“, erklärt Verbandschef Möller.

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