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Energiehandel ist verunsichert

Die Heizölpreise werden im Augenblick von Boykottängsten und Kriegsbefürchtungen in die Höhe getrieben.
IMAGO/Rolf Poss)Mannheim. Wie bei den Herstellern von Heizungsanlagen und bei Hauseigentümern herrscht derzeit auch bei den Energiehändlern in Baden-Württemberg Unsicherheit. Der Wärmesektor warte auf die Einlösung der im Koalitionsvertrag angekündigten Vorhaben und insbesondere Pragmatismus und Klarheit, sagte Dirk Arne Kuhrt, der beim Bundesverband Energie Mittelstand Uniti für den Wärmemarkt verantwortlich ist, am Mittwoch. Uniti schloss sich vor Kurzem mit dem bislang in Mannheim ansässigen Verband für Energiehandel Südwest-Mitte (VEH) zusammen.
Nachfrage nach Biodiesel steigt
Die mittelständischen Energiehändler erwarten von der Bundesregierung, dass sie im neuen Gebäudeenergiegesetz Technologieoffenheit festschreibt, wie das die schwarz-rote Koalition auch für den Straßenverkehr durchsetzen will. Denn die Branche sieht sich in der Lage, klimaneutrale Brennstoffe in ausreichendem Umfang zu liefern. „Wir stehen in den Startlöchern. Wir können einen Beitrag zu den Klimazielen leisten, wir müssen nur dürfen“, betonte der Zweite Vorsitzende des VEH, Henrik Schäfer. Die Verbände stünden zu den Klimazielen der Bundesregierung.
Nach Aussage des Pforzheimer Energiehändlers steigt die Nachfrage nach Diesel aus hydrierten Pflanzenölen und Fetten, kurz HVO, kontinuierlich. Und es gebe ein ausreichendes Angebot, erklärte Schäfer.
Mehrzahl der Häuser im Südwesten werden noch mit Öl beheizt
Einen verstärkten Einsatz von erneuerbaren Flüssigbrennstoffen wünscht sich der Energiehändlerverband auch im Wärmebereich. Dafür müssten diese als vollwertige Erfüllungsoption für die Klimaschutzanforderungen im Gebäudeenergiegesetz aufgenommen werden, sagte Kuhrt. Er forderte, auch die bilanzielle Erfüllung zuzulassen. Das bedeutet, dass auch die Beimischung von klimaneutralen Brennstoffen zu konventionellen möglich ist und auf die Klimaschutzvorgaben angerechnet wird.
In Baden-Württemberg ist Heizöl nach Zahlen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft von 2023 die wichtigste Wärmequelle. Damals waren 39 Prozent der Gebäude mit einer Ölheizung ausgestattet. Neuere Untersuchungen gibt es nicht. Eine kurzfristige Veränderung der Heizungsstruktur sei aber nicht absehbar, heißt es bei Uniti. (jüs)