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Integration

Job-Turbo für Ukrainer beginnt zu wirken

Der Job-Turbo, mit dem das Bundesarbeitsministerium Geflüchtete rascher als bisher in den Arbeitsmark bringen will, zeigt erste Erfolge. Nach Angaben der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit (BA) wurden in den ersten fünf Monaten 130 Prozent mehr Ukrainer in Jobs vermittelt als im gleichen Zeitraum 2023.

Berufe- und Karrieremessen wie hier am Stuttgarter Flughafen sind ein wichtiges Instrument für die Jobcenter und Arbeitsagenturen, um Geflüchtete mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt zu bringen. Foto: Bundesagentur für Arbeit

Bundesagentur für Arbeit)

Stuttgart. Im Oktober hatte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) den Start des Job-Turbos verkündet, um Geflüchtete, speziell auch aus der Ukraine, schneller als bisher in den Arbeitsmarkt zu bringen. Das sollte einerseits der Integration dienen, aber auch ein Beitrag sein, um den Mangel an Arbeits- und Fachkräften in vielen Bereichen der Wirtschaft zu lindern. Noch im Februar war im Südwesten in Boulevardzeitungsüberschriften von einem Flop die Rede, doch nun scheint der Turbo zu zünden.

Von Januar bis Mai seien 3832 Geflüchtete aus der Ukraine in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse vermittelt worden, bilanziert die BA-Regionaldirektion. In den ersten fünf Monaten des vergangenen Jahres waren es lediglich 1661.

Knapp 27 Prozent der Ukrainer arbeiten derzeit im Südwesten

„Die Entwicklung des Job-Turbos zeigt in die richtige Richtung“, kommentiert die Vorsitzende der Regionaldirektionsgeschäftsführung, Martina Musati , die Entwicklung. Trotz konjunkturellen Gegenwinds fänden immer mehr Geflüchtete im Land eine Arbeitsstelle. Aktuell leben knapp 113 000 Ukrainer im erwerbsfähigen Alter in Baden-Württemberg. Davon sind rund zwei Drittel bei den Jobcentern und Arbeitsagenturen gemeldet. Die Beschäftigungsquote der Ukrainer in Baden-Württemberg lag nach Zahlen der BA im März bei 26,6 Prozent, die der Asylbewerber aus den wichtigsten acht Herkunftsländern, darunter Syrien und Afghanistan, bei 47 Prozent.

Dass die Beschäftigungsquote bei Ukrainern vergleichsweise niedrig ist, begründet die Regionaldirektion zum einen mit dem deutlich höheren Frauenanteil. Viele Frauen könnten nicht oder nur eingeschränkt arbeiten, weil die Kinderbetreuung fehlt. Zum anderen beendeten viele Ukrainer erst in den nächsten Wochen und Monaten ihren Sprach- und Integrationskurs.

Mehr Firmen zu Abstrichen bei Sprachkenntnissen bereit

In der Abschlussphase der Kurse setzt der Job-Turbo ganz praktisch an. Denn die Arbeitsagenturen und Jobcenter sollen bereits vor deren Ende die Beratungsgespräche intensivieren, um möglichst nahtlos eine geeignete Beschäftigung zu finden.

In den nächsten sechs Monaten beenden 14 400 Menschen aus der Ukraine und den acht stärksten Asylherkunftsländern ihre Sprachkurse. „Die Herausforderung bleibt, Geflüchtete nach dem Sprachkurs sehr zeitnah in Arbeit zu integrieren. Nur so können sie ihre Kompetenzen und Sprachkenntnisse aktiv anwenden und verbessern“, sagt Musati .

Für viele Arbeitgeber ist es nach wie vor unabdingbar, dass ihre neuen Mitarbeiter ausreichend Deutsch sprechen, doch inzwischen wächst die Bereitschaft, Abstriche zu machen und die Sprachkenntnisse im Job zu vermitteln. Das zeigen Praxisbeispiele, die die Regionaldirektion gesammelt hat.

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