Themen des Artikels
Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen
Ohne Zuwanderer geht im Trockenbau fast nichts

Im Aus- und Trockenbau sind mehr als zwei Drittel aller Stellen mit Menschen besetzt, die selbst oder deren Eltern nach Deustchland eingewandert sind.
IMAGO/Pond5 Images)Wiesbaden/Stuttgart. Ohne Einwanderer gäbe in der heimischen Wirtschaft große Probleme. Dies postulieren Unternehmen und Verbände nicht erst seit der Debatten um die Zuwanderung. Wie hoch der Anteil von Menschen mit Einwanderungsgeschichte in verschiedenen Branchen und Mangelberufen ist, hat nun das Statistische Bundesamt mit Zahlen aus dem Mikrozensus 2023 belegt.
Danach haben in der Gastronomie mehr als die Hälfte der Beschäftigten ausländische Wurzeln. Im Bereich Gebäudereinigung und dem Garten- und Landschaftsbau, den die Statistiker in einer Branche zusammenfassen, sind es auch fast 50 Prozent. Und auch der Hochbau beschäftigt rund ein Drittel Menschen mit Migrationshintergrund und liegt damit deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt in der Gesamtwirtschaft mit 25,6 Prozent.
Öffentlichen Verwaltungen fast ohne Einwanderer
Im öffentlichen Dienst spielen Menschen mit Migrationshintergrund dagegen weiter nur eine untergeordnete Rolle. In Schulen und Universitäten stellen sie nur 16,5 Prozent des Lehrpersonals. Und in den öffentlichen Verwaltungen, den Sozialversicherungen und bei der Bundeswehr hat nur rund jeder zehnte Beschäftigte eine Einwanderungsgeschichte. Dazu zählt das Statistische Bundesamt nicht nur Menschen, die selbst eingewandert sind, sondern auch solche, die hier geboren sind, aber deren beide Elternteile nach 1950 nach Deutschland kamen.
Engpassberufe besonders auf Migranten angewiesen
Wie stark die heimische Wirtschaft auf zugewanderte Menschen angewiesen ist, wird in einer Reihe von Engpassberufen deutlich, also solchen wo auf offene Stellen zu wenige Bewerber kommen. Dazu gehört der Aus- und Trockenbau, der wie kein anderer Berufszweig von Zuwanderer profitiert. Sie besetzten 2023 mehr als zwei Drittel aller Stellen. Auch bei den Fliesenlegern ist der Anteil von Menschen mit Einwanderungsgeschichte mit 47 Prozent hoch, ebenso bei den Bus- und Straßenbahnfahrern (46 Prozent).
Bei den Maurern (28 Prozent) und bei den Altenpflegern (31 Prozent) war der Anteil dagegen im Vergleich etwas niedriger. In letztgenannten Bereich arbeiten bundesweit mehr als eine Million Menschen.