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Serie Konstruktive Kommunikation

Wie Führungskräfte mit mehr Selbstreflexion lähmende Konflikte vermeiden

Konflikte in Betrieben können teuer werden. Es hilft, wenn sich Führungskräfte ihre eigenen Werte bewusst machen. Eine wichtige Voraussetzung für eine konstruktive Diskussionskultur, sagt Businesscoach Ana Schlegel.

Konflikte am Arbeitsplatz können Arbeitgeber viel Geld kosten.

dpa/ dpa-tmn | Christin Klose)

TITISEE-NEUSTADT. Streit am Arbeitsplatz kann teuer werden und besonders kleinere Betriebe lahmlegen. Gemäß einer Studie des Hernstein-Instituts für Management und Leadership gehen hierzulande 15 Prozent der Arbeitszeit für Konfliktbearbeitung verloren. Den volkswirtschaftlichen Schaden schätzt das Institut der Deutschen Wirtschaft auf 50 Milliarden Euro jährlich. Bei Zwist und Streit im Job haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nämlich anderes im Kopf als ihre eigentlichen Aufgaben.

Eine wichtige Voraussetzung für eine konstruktive Diskussionskultur im Unternehmen und am Arbeitsplatz ist, dass sich Führungskräfte ihre eigenen Bedürfnisse, Werte und Gefühle bewusst machen. Regeln im Betrieb sind ja auch nichts anderes als ein Ausdruck des Bedürfnisses nach einem guten Miteinander. Diese Regeln in einer gesunden Balance zwischen Professionalität und Menschlichkeit zu halten, ist die Aufgabe von Unternehmern und Führungskräften. Ein offener Austausch darüber, gerade auch jetzt in eher schwierigen Zeiten, in denen das Stresspotenzial gewachsen ist, gibt Mitarbeitern Halt und wirkt sich positiv auf die Arbeitsleistung aus.

Mehr zum Thema

Lesen Sie mehr Tipps zum Thema Konstruktive Kommunikation für Führungskräfte in unserer gleichnamigen Serie.

Bedürfnisse werden oft falsch kommuniziert

In der Praxis hat sich hier das Modell der gewaltfreien Kommunikation (GFK), geprägt vom US-Psychologen Marshall Rosenberg, sehr bewährt. Das zeigen Rückmeldungen aus Unternehmen. Es beruht auf der Annahme, dass die meisten zwischenmenschlichen Konflikte ihre Ursache darin haben, dass wir unsere Bedürfnisse falsch kommunizieren. Schuld sei unsere wertende und verurteilende Sprache.

Doch bevor man sich mit diesem Modell näher befasst, gilt es zunächst den eigenen „Aufmerksamkeitsmuskel“ zu trainieren. Das heißt: Führungskräfte sollten sich die Zeit nehmen, das Zusammenspiel von Körper und Geist im eigenen Dasein und im Job besser wahrzunehmen. Wann geht die Galle über? Was bereitet Bauchschmerzen? Wann schlägt das Herz höher? Auch Führungskräfte sind Menschen mit Gefühlen. Dies zu verstehen und anzunehmen, ist wichtig. Mehr Selbstreflexion statt Autopilot beim Thema Emotionen – auf dieser Basis erst lässt sich GFK erfolgreich anwenden.

Ana Schlegel,

Business-Coach und Wirtschaftsmediatorinin Titisee-Neustadt

Quelle/Autor: Ana Schlegel

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