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Verkauf von Heizanlagen

So viele Heizungen verkauft wie noch nie zuvor

Die Heizungsindustrie meldet ein Rekordjahr: So wurden 2023 über 1,3 Millionen Heizungen verkauft, soviel wie niemals zuvor. Viele Eigentümer griffen dabei noch schnell zu Gas- und Ölheizungen. Doch auch bei der Zahl eingebauter Wärmepumpen gibt es einen Rekord.

Im Jahr 2023 wuren über 1,3 Millionen Heizanlagen verkauft.

dpa/PantherMedia/Robert Przybysz)

Berlin/Stuttgart . Das Rekordjahr ist von Vorzieh- und Sondereffekten beeinflusst, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine und die Sorge der Verbraucher vor einer möglichen Gasmangellage im Jahr 2022 wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) meldet. So wurden 2023 über 1,3 Millionen Heizungen verkauft. Ein Plus von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

In der zweiten Jahreshälfte habe die Debatte um die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes und die unklare Förderkulisse für eine starke Nachfrage nach Öl- und Gasheizungen gesorgt, so der Verband. Von denen wurden rund 900 000 verkauft. Zugleich wurden 2023 mit 356 000 bundesweit so viele Wärmepumpen wie noch nie verkauft, meldet parallel dazu der Bundesverband Wärmepumpe.

Handwerk reagiert auf starke Nachfrage

Aus Sicht von Wolfgang Becker, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands SHK Baden-Württemberg, zeigt die Absatzsteigerung die „enorme Leistungsfähigkeit“ des SHK-Handwerks: „So wurden Einbaukapazitäten aus dem Sanitärbereich in den Heizungsbereich verlagert.“

„356 000 eingebaute Wärmepumpen bedeuten eine Steigerung von mehr als 50 Prozent und sogar mehr als eine Verdopplung binnen zwei Jahren“, erklärte Becker. „Unsere Betriebe haben die Zeit genutzt, um sich fit zu machen für den Einbau von Wärmepumpen. Hätte die Politik mit ihrer kontraproduktiven Kommunikation nicht die Verbraucher verunsichert und wäre das Material das ganze Jahr ausreichend vorhanden gewesen, hätten wir hier noch höhere Zahlen sehen können.“

Wirrwarr um das Heizungsgesetz erhöht die Nachfrage nach Öl- oder Gasheizung

Die hohe Zahl an neu eingebauten Gas- und Ölheizungen sieht Becker dem Wirrwarr um das Heizungsgesetz geschuldet. Aus Angst hätten manche noch schnell eine Öl- oder Gasheizung eingebaut. „Man sollte das aber nicht nur verdammen. Jedes neue System, das eine alte Gas- oder Ölheizung ersetzt, spart CO 2 ein, weil es effizienter läuft.“ Becker rechnet allerdings damit, dass die Kosten für fossile Brennstoffe absehbar deutlich steigen werden.

Becker sieht dennoch eine enormes Potenzial bei Wärmepumpen. „Auch wenn wir durch die Unsicherheit ums Gebäudeenergiegesetz und die Bundesförderung Effiziente Gebäude im ersten Halbjahr 2024 noch stagnierende Einbauzahlen erleben werden, erwarten wir, dass wir das Ziel von jährlich eingebauten 500.000 Wärmepumpen im nächsten Jahr 2025 erreichen können. Die Regeln sind klar, niemand muss mehr abwarten.“

Wolfgang Leja

Redakteur Wirtschaft und Vergabe

0711 66601-131

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