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Umweltsiegel schaffen Vertrauen bei Geschäftspartnern

Beim Protektorwerk Florenz Maisch in Gaggenau setzt man sowohl bei den Produkten, wie auch bei der Energieversorgung auf Nachhaltigkeit.
Protektorwerk Florenz Maisch)Gaggenau. Ist von Zertifizierungen aller Art die Rede, schrillen bei vielen Verantwortlichen im Mittelstand die Alarmglocken. Denn oftmals wird das gleich assoziiert mit großem bürokratischen Zusatzaufwand ohne großen Nutzen. Doch gerade wenn es um Thema Nachhaltigkeit geht, können Zertifizierungen, von Produkten, Dienstleistungen oder bestimmter Prozesse eine Hilfe sein. Das zeigt etwa die Protektorwerk Florenz Maisch.
Bauteile werden nach DGNB-Standard zertifiziert
Der Bauprofilhersteller aus Gaggenau, 1903 gegründet und mit mehr als 500 Mitarbeitern, verfolgt mit dem Programm „The Green Circle“ eine umfassende Umweltstrategie. Ein zentrales Element ist dabei die Zertifizierung von Produkten durch unabhängige Stellen. Protektor lässt zahlreiche Bauprofile durch das Sentinel-Holding-Institut (SHI) bewerten – eine Einrichtung, die strenge Anforderungen an Emissionen, Schadstoffe und Innenraumluftqualität stellt. Die von SHI zertifizierten Produkte erfüllen unter anderem die Kriterien für den Neubau-2023-Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB).
„Wir wollen, dass unsere Baustoffe nicht nur funktional und langlebig sind, sondern auch zur Gesundheit beitragen“, heißt es aus dem Unternehmen. Die Produktzertifizierungen sind dabei Teil einer strukturierten Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens.
3000 Quadratmeter große Photovoltaikanlage auf dem Fabrikdach
Neben den Baustoffen selbst rücken auch Produktion und Energieversorgung in den Fokus: Am Stammsitz betreibt das Unternehmen eine rund 3000 Quadratmeter große Photovoltaikanlage zur Eigenstromversorgung, verwendet recycelbare Materialien, reduziert Verpackungen und optimiert kontinuierlich die Produktionsprozesse im Hinblick auf Energie- und Ressourceneffizienz. Dieses Engagement wurde 2024 mit der Nominierung für den Umweltpreis Baden-Württemberg gewürdigt.
Zertifikate haben unterschiedliche Aussagekraft
Zertifizierungen können Unternehmen beim Streben nach Nachhaltigkeit in mehrfacher Hinsicht unterstützen. Sie schaffen Transparenz nach außen, stärken das Vertrauen bei Kunden, Geschäftspartnern und Behörden und erleichtern die Kommunikation über Umweltziele. Zudem helfen sie intern, Prozesse zu strukturieren, Umweltstandards verbindlich zu machen und Fortschritte messbar zu dokumentieren.
Allerdings sollten Unternehmen bei der Auswahl von Zertifikaten sorgfältig vorgehen. Nicht jedes Siegel ist gleichermaßen aussagekräftig – manche beruhen auf freiwilligen Selbstauskünften, andere verlangen umfangreiche Prüfverfahren, kontinuierliches Monitoring und externe Audits. Hier ist abzuwägen, welche Zertifizierung am besten zu den eigenen Nachhaltigkeitszielen und Voraussetzungen passt.