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Kolumne

Unternehmen sind für ihre Krise mitverantwortlich

Wer ist schuld an der Krise? Hohe Energiekosten und überbordende Bürokratie allein sind es nicht. Die Unternehmen behindern sich selbst mit veralteten Strukturen und aufgeblähten Verwaltungen, wie eine Untersuchung unter hundert börsennotierten Unternehmen zeigt. 

Deutsche Unternehmen bremsen sich selbst aus: Altmodische Organisationsstrukturen, aufgeblähte Verwaltungen und kaum digitalisierte Prozesse.

IMAGO/ingimage)

Rund 97.000 Einzelnormen gilt es derzeit für deutsche Unternehmen zu beachten – 18 Prozent mehr als vor zehn Jahren. Hinzu kommen hohe Strompreise und Unternehmensteuern sowie rekordhohe Lohnnebenkosten. All das kostet die Unternehmen viel Geld. Das fehlt dann, wenn es darum geht, in Innovationen und neue Mitarbeiter zu investieren. Doch diese Lasten sind nur ein Teil der Ursachen, weshalb die Wirtschaft lahmt. Denn die Krise ist von den Unternehmen auch selbst verschuldet, wie eine Analyse der Strategieberatung Advyce & Company zusammen mit der Deutschen Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz zeigt.

Danach fußt die Misere auch auf „altmodischen Organisationsstrukturen“ mit aufgeblähten Verwaltungen und wenig effizienten, kaum digitalisierten Prozessen und einer „erschreckend schwachen Innovationskraft“. Das offenbart der kritische Blick auf 100 im DAX gelistete Unternehmen.

Das Fazit der Forscher ist verheerend: „Die Unternehmen haben wichtige Veränderungen schlicht über zwei Jahrzehnte verschlafen. In den guten Zeiten haben sich viele mit allem beschäftigt, nur nicht mit ihrer eigenen Innovationskraft.“

Viele Unternehmen werden also von ihrem eigenen Prozess-Fetisch ausgebremst. Gut 30 Prozent der Prozesse und Abteilungen in deutschen Unternehmen sind überflüssig oder können digitalisiert werden, so die Forscher. Die Politik muss die schlechten Standortbedingungen jetzt anpacken. Und die Wirtschaft muss sich an die eigene Nase fassen und ihre Hausaufgaben machen.

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