Themen des Artikels
Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen
Wirtschaftsministerium plant Kampagne für den Mittelstand

Die Kampagne „mittel ist MEGA“ startet am 14. Mai in Stuttgart.
Wirtschaftsministerium)Stuttgart . In Baden-Württemberg ist der Mittelstand nicht nur ein Wirtschaftsfaktor, sondern eine identitätsstiftende Geisteshaltung. Mittelständler handeln mit Gestaltungswillen und langfristiger Perspektive, oft geprägt durch Familienunternehmertum – immerhin sind über 90 Prozent der KMU Familienbetriebe. Sie verbinden persönliche Risikobereitschaft mit einer „Macher-Mentalität“, die auf direkte Entscheidungswege und Unabhängigkeit setzt.
99 Prozent der rund 500 000 Unternehmen zählen zum Mittelstand
Das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg will nun ein Zeichen für den Mittelstand setzen. Unter dem Slogan „mittel ist MEGA“ sollen die großen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verdienste mittelständischer Unternehmen stärker in das Bewusstsein der Bürger sowie Entscheidungsträger gerückt werden, teilt das Ministerium mit. Denn über 99 Prozent der rund 500 000 Unternehmen im Land zählen zum Mittelstand. Sie erwirtschaften etwa 36 bis 40 Prozent der Umsätze (566 Milliarden Euro, 2022) und stellen 64 Prozent aller Arbeitsplätze bereit.
Der Mittelstand in Baden-Württemberg übernimmt seit jeher eine Schlüsselrolle als Innovationsmotor. Jedes zweite mittelständische Industrieunternehmen forscht aktiv an neuen Produkten oder Prozessen. Trotz internationaler Märkte bleiben sie lokal verankert. Gleichzeitig prägen „Hidden Champions“ als weltweite Technologieführer die Exportkraft des Landes.
„Der Slogan „mittel ist MEGA“ bringt auf den Punkt, dass Unternehmerinnen und Unternehmer, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Gründer, Familienbetriebe, Ausbilder, Erfinder, Unterstützer und Macher aus dem Mittelstand täglich Großes leisten. Das wollen wir mit der Kampagne in den Fokus der breiten Öffentlichkeit rücken“, erklärt Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU).
Oft fehlt es an der Wertschätzung
Obwohl der Mittelstand das „Rückgrat der Wirtschaft“ ist, fehlt es häufig jedoch an der Wertschätzung. Unternehmern werden in Diskursen oft negative Klischees wie „Kapitalisten“ oder „Umweltverschmutzer“ übergestülpt. Auch in den Medien begegnet man dem „erfolgreichen Unternehmer“ häufig mit Skepsis. Und selbst in der Politik mangelt es an Verständnis. Entscheidungen wie etwa das Lieferkettengesetz werden getroffen, ohne die Auswirkungen für kleine und mittlere Unternehmen ausreichend zu berücksichtigen.
Der Kampagnenauftakt soll dem Wirtschaftsministerium zufolge am 14. Mai gemeinsam mit Vertretern von Kammern und Verbänden in Stuttgart stattfinden.